2014 - das Ende der Paddocks-Ära
Liebe Freunde und Paddocks-Fans,
ja, das Gerücht ist wahr….
nach Ablauf der diesjährigen
Saison wird es die Paddocks nicht mehr geben.
Ihr glaubt gar nicht, wie schwer es uns fällt, Euch das
mitzuteilen.
Wir haben es uns lange überlegt. Doch nachdem Kalli im April auf
der Bühne zusammengebrochen ist, haben wir gesagt: jetzt muß Schluß sein.
So
etwas möchten wir nicht noch einmal erleben.
20 Jahre….
Es war eine schöne,
unvergessliche Zeit. Wir hatten eine Menge Spaß.
Die Musik hat uns soviel
gegeben. Doch das wird nun vorbei sein.
Wir sind über unseren Entschluß selber sehr traurig.
Ihr
habt vielleicht mitbekommen, dass es bei uns in den letzten Jahren
mit der
Gesundheit nicht immer so gut stand.
Auch wir merken, dass wir nicht mehr jung
sind...
die Knochen… die Gelenke… der Rücken…
Wenn wir vor ein paar Jahren einen 5 – 6 Stunden-Auftritt noch locker
wegsteckten,
ist es heute so, dass wir nach so einen Marathon fast 3 Tage
brauchen,
um uns wieder richtig zu erholen.
In den letzten Jahren wurden wir beim Schleppen und Aufbau der Anlage
von den beiden jungen Männern
Thorben und Marco immer hilfreich unterstützt.
Wir danken Euch vielmals dafür.
Nachdem Kalli und ich Anfang 1995 bei den Schleswiger
„Beatniks“ aufhörten,
haben wir hier in Kiel eine neue Band gegründet.
Der Name
dieser neuen Band sollte so sein,
dass
er an seine frühere Band `The Padogs´ erinnerte.
Nur als ich dann im englischen
Wörterbuch nachschlug,
konnte ich das Wort `Padogs´ nicht finden. Das gibt es
nämlich gar nicht.
Dafür fand ich nach einigem Suchen „Paddocks“,
eine
schottische bzw. dialektische Bezeichnung für Frösche oder Kröten.
Naja, warum
nicht…?
Von jetzt an gab es in Kiel also die „Paddocks“.
Kalli kennt eine Menge Leute - und so hatten wir schnell ein
paar Musiker zusammen.
Doch wie sich nach ein paar Wochen üben herausstellte,
war
es gar nicht so einfach, die für unsere Musikrichtung passenden zu finden.
Und
so wechselten sich die Paddocks-Mitglieder anfangs ziemlich schnell ab.
Und
immer hieß es üben… üben… üben…
Wir hatten einen riesigen Übungsraum - im
Keller unter dem SKY-Markt,
in dem ich arbeitete… richtige Katakomben waren das
da unten…
„Aber nicht während der
Geschäftszeiten Musik machen“
wurde uns zur Bedingung auferlegt.
Daran haben
wir uns auch immer gehalten.
Unser 1. öffentlicher Auftritt war am 18. Juni 1995 vor dem
Strandhotel in Strande.
Das war noch ziemlich chaotisch.
Unser Outfit bestand
anfangs aus Jeans und einem weißen,
mit einem großen, grünen Frosch bedruckten T-Shirt…
wie gräßlich…!
Wir hatten großartige Musiker in unserer Band:
Da war z.B. der Gitarrist Wolfgang Jung, der sonntags am liebsten
mit seiner Frau auf
Flohmärkten herumstöberte
und nach alten Sammlerpuppen suchte.
Er ist leider
inzwischen verstorben.
Holger Krahn, der professionellste, sensibelste und kamerascheuste Drummer,
den wir je hatten. Er spielte
jedes einzelne Stück
mit allen vorhandenen Breaks und Wirbeln vollkommen
punktgenau.
Unser Repertoire hat er sich innerhalb von 3 Wochen perfekt reingezogen.
Eddi Laubinger,
ein Sinthi, dem die Musik im Blut lag…
ein großartiger, immer lustiger Bassist.
Charly Clausen,
wenn wie „Cocaine“ spielten, lief es schon fast auf ein Duell hinaus,
wenn er
und Kalli die Solos spielten.
Stefan Aschermann,
ein liebenswerter Alleskönner am Schlagzeug.
Er und Eddi (beide kamen aus der Jazz-Szene) machten sich
ab und zu den Spaß,
am Ende eines Konzertes das Stück „Wondeful tonight“
(das
haben wir damals schon gespielt) im Raggey-Rhythmus zu spielen.
Wir anderen
fandes das allerdings gar nicht so lustig.
Christian Büll,
er ging abends gern mal in den Übungskeller,
um ganz für sich allein sein Schlagzeug
zu bearbeiten.
Er war ein absoluter Vollblutmusiker. Leider ist auch er schon
verstorben.
Guido Joswig, mit
seiner Stimme konnte der Gitarrist
sehr gut Beatles-Songs singen.
Er hat leider ständig versucht mir einzureden,
dass ich für
die Bühne langsam zu alt bin.
Wie lange ist das jetzt her? 15 Jahre? Siehst du,
Guido?
Man ist nie zu alt für die Musik…
Jochen Riechert,
der sanfte Riese am Baß. Ihn musste man
einfach sympathisch finden.
Frank Ehlert, ein
ein sehr guter Gitarrist, der nicht nur Rhythmus spielte,
sondern auch prima
Solos hinlegte.
Wolfgang Stahl,
ein hervorragender Sänger mit einer warmen, kräftigen Stimme.
Seine Spezialität
waren Elvis-Songs. Eine Koryphäe an der Gitarre
war er allerdings nicht gerade
zu nennen.
Aber das Instrument verlieh ihm Sicherheit auf der Bühne.
Bernd Köhler, nun
hatten wir also auch mal einen Keyboarder.
Das war natürlich
gewöhnungsbedürftig.
Aber „The best“ von Tina Turner z.B. kam dadurch natürlich
viel besser rüber.
Henrik Maaß,
unser jetziger „Henner“.
Seit Mai 2003 ist er bereits bei den Paddocks…. das
sind 12 lange Jahre.
Ihr kennt ihn alle, wenn er selbstvergessen und oft mit
geschlossenen Augen
seinen Baß zupft. Hat er seine Sonnenbrille auf und
wäre sein Bart länger,
könnte man ihn glatt für einen von „ZZ Top“
halten.
Gerhard Wölck, er
wird von allen nur „Böhner“ genannt.
Woher dieser Name kommt, weiß er selbst nicht so
genau.
Der Rhythmus liegt ihm im Blut. Und das gibt er auch mit seiner Gitarre
wieder.
Er ist wohl der ruhigste von uns allen und versucht immer zu schlichten,
wenn die Gemüter sich mal erhitzen (was ja wohl in jeder Band mal vorkommt).
Jürgen Erdmann,
genannt „Eumel“.
Er und Böhner sind seit 2004 bei den Paddocks.
Wenn er hinter
seiner „Schießbude“ sitzt, sieht man ihn kaum… aber man hört ihn…
Selbstvergessen trommelt
er die Stücke durch wie eine Maschine.
Ach ja… über Kalli
habe ich bisher noch nichts weiter geschrieben.
Wie ich anfangs schon erwähnt habe,
ist er der Mitgründer der
alten „Padogs“ und Gründer der neuen „Paddocks“.
Wir Beide sind seit 1970 verheiratet…
und ich kenne ihn natürlich
ganz genau.
Er ist ein liebenswerter Mensch... humorvoll und hilfsbereit...
er liebt es, wenn unsere Enkelin Hanna ihn um den kleinen Finger wickelt -
und er haßt Ungerechtigkeiten. Bei sowas ist er ziemlich schnell aufbrausend
und knallt seinen Mitmenschen schon mal
seine Meinung um die Ohren
– ob sie es nun hören wollen oder nicht.
Er ist
außerdem der musikalischste Mensch, den ich kenne –
mit einem absolut tonalen
Gehör und Rhythmusgefühl.
Wie er seine Gitarre handhabt, muß ihm erstmal einer
nachmachen…
Wenn er seine Soli spielt, „lebt er die Musik“ – das spürt man
einfach.
(Kürzlich wurde er in einer Zeitung als `Satan der Saiten´ betitelt…
der Mann mit dem teuflischen Gitarrensound).
Nun habe ich tatsächlich eine Hommage auf meinen Mann geschrieben....
Aber das mußte mal sein. Ich liebe dich, Ko!
All diese Menschen haben dazu beigetragen, dass die Paddocks
so geworden sind,
wie sie jetzt sind. Und ich danke allen ganz, ganz herzlich.
Wir hatten eine wunderbare Zeit miteinander, die wir nicht
missen möchten.
Die Erinnerung an Euch wird immer präsent sein.
Wir hatten gute, sehr gute, aber auch weniger gute
Auftritte.
Wir hatten Veranstalter, die sehr um uns und unser Wohl bemüht
waren,
aber auch welche, die uns nur wie lästige Angestellte behandelten.
Wir
sind in den 20 Paddocks-Jahren viel herumgekommen…
haben viel erlebt und viel gesehen…
Wir gaben Konzerte in ganz Schleswig-Holstein von Leck über
Schleswig,
Eckernförde, natürlich in Kiel, Rendsburg, Eutin, Glückstadt,
Lübeck,
Neumünster und Norderstedt, Ratzeburg, Schönberg,
Schönkirchen und Schönhagen, in
Hamburg, Bad Oldesloe,
Büchen und Schwarzenbek, in Niebüll und auf den Inseln
Amrum und Fehmarn,
Büsum und Brunsbüttel, Wilster, Friedrichskoog und St.
Peter-Ording
und vielen anderen Orten - bis hin zu Auftritten
in
Mecklenburg-Vorpommern (Wismar, Boltenhagen und Kühlungsborn),
Schwemlitz in
der Lüneburger Heide und Wolmirstedt in Sachsen-Anhalt.
Wir haben in sengender Hitze gespielt – aber auch bei
strömendem Regen.
Wir hatten riesengroße Bühnen – aber auch enge, kleine,
die
fast an Verschläge erinnerten.
Bei einigen Konzerten gab es nur wenig Publikum,
bei anderen wiederum war es proppenvoll.
Wir haben bei unseren Touren und Konzerten die Rattles, die Troggs,
Herman´s Hermits, die
Lords, Kingsize Taylor, John Law & The Tremors,
die Bonds und Mr. Piggy, Roy Grant, Ernest Clinton,
Lee Curtis und Tony
Sheridan kennengelernt.
Mit Tony hat uns eine besondere Freundschaft verbunden.
Wir hatten mehrere gemeinsame Auftritte.
2005 mit Lee Curtis u. Mr. Piggy
2013 mit Leo von den `Lords´
2008 mit Ted `Kingsize´ Taylor und Ecki Hoffmann
2009 und 2011 mit Tony Sheridan
Wir haben Freundschaften geschlossen mit anderen Bands
wie z.B. den `Speellüüd´, `Forellis´, `Soulfinger´, `Quo Vadis´,
`The Beat Goes On!´, den
`Beatniks´, `Conventional Sound´ , `Fancy Men´, `Stay´,`Seven T`s´, `Mixed Age´ und `Nightstick´…..
und einige der Musiker-Kumpels
kann man inzwischen als gute Freunde bezeichnen....
2013 mit den `Speellüüd´
.... gute Freunde haben wir auch unter Moderatoren und DJ´s wie
Wolfgang Breuer, Klaus Bunsen oder Peter Herrmann.
Und nun zu Euch…
Ohne Euch, liebe Freunde und Fans,
würde es die Paddocks gar nicht geben.
Dann hätten wir längst `das Handtuch
geschmissen´.
Ohne Euch wären wir nichts…
Eure Treue und Zuneigung zu den Paddocks hat uns sehr, sehr viel bedeutet.
Viele von Euch kennen wir schon seit
etlichen Jahren….
und mit einigen von Euch hat sich im Laufe der Jahre
eine echte und ehrliche Freundschaft
entwickelt.
Ich kann jetzt natürlich nicht
alle aufzählen, das versteht Ihr sicher….
Aber dass Ihr, Margret
und Michel, 112 Kilometer von Brickeln (Dithmarschen)
nach Leck
gefahren seid, um uns zu sehen, rechne ich Euch hoch an.
Karin und Manni, könnt
Ihr Euch noch an den Tag in St. Peter-Ording erinnern,
als Ihr unbedingt zu
unserem Konzert kommen wolltet, um uns zu überraschen,
aber Euch leider in der
Zeit vertan habt und erst kamt,
als wir schon am Abbauen waren? Oh, was wart Ihr enttäuscht!
Helga und Michael, Ihr ward immer die Ersten auf der Tanzfläche.
Daß Ihr mich während meiner Reha in Holm besucht habt,
werde ich Euch nie vergessen.
(Euch
auch nicht, Karin und Manni!)
Und Ihr, Hannelore und Burkhardt, immer wart Ihr da, wenn wir irgendwo
in
der Nähe gespielt haben... - und das, obwohl Ihr kein Auto habt.
Nachdem Du Deinen schweren Unfall hattest, Hannelore,
kamst Du sogar mit Deinen Krücken angehumpelt.
Murmi und Daggi, ob
mit dem Motorrad oder dem Auto (aus Hamburg),
irgendwie habt Ihr es immer
wieder verstanden,
uns mit Eurer Anwesenheit zu überraschen.
Dörte und Walter,
danke für die vielen Blumen und kleinen Präsente,
die Ihr mir schon mitgebracht habt!
Anngret und Dieter,
dass Ihr auch nach dem Tode von Tony Sheridan
noch zu uns gekommen seid,
beweist mir,
dass auch Ihr zu unseren treuen Freunden gehört.
Ich darf und will auch nicht die Paddocks-Ehefrauen vergessen.
In den vergangenen 20 Jahren waren sie, sooft es ihre Zeit zuließ,
bei unseren Konzerten dabei.
Wir haben zusammen viel mitgemacht - und wir konnten
uns immer 100%ig auf Euch verlassen. Danke!
Widdi ............. Gitti
Ute
Wir hoffen, dass Ihr alle unseren
Entschluß versteht.
Wir sind selber sehr traurig und wissen noch gar nicht,
wie wir unser weiteres Leben ohne die Musik gestalten sollen.
Auf jeden Fall wird diese Homepage
weiterhin bestehen bleiben.
Ihr könnt ja ab und zu mal reingucken, ob ich
vielleicht inzwischen
einen neuen Eintrag getätigt habe.
Vergeßt dabei
„Paddocks News“ (unter „Aktuelles“) nicht…
Auch das Gästebuch bleibt, in das
Ihr gern jederzeit hineinschreiben könnt.
Wir würden uns sehr freuen, hin und
wieder von Euch zu hören.
Ich selber werde künftig verstärkt
meinem anderen Hobby nachgehen
– dem Fotografieren, wie Ihr Euch sicher denken könnt....
Und in absehbarer Zeit
werde ich auch einen Teil meiner Bilder
in einer Extra-Datei in unsere Homapage
setzen, die dann auch unter …
www.utes-hobbythek.de … zu öffnen ist.
(Der
Domain-Name ist übrigens schon freigeschaltet.)
Unsere letzten 3 Konzerte sind in
Holm (06.08.14 / 18-22 Uhr),
in Schönkirchen (09.08.14 / 19-24 Uhr)
und im
Eiderheim Flintbek (30.08.14 / ab 19 Uhr).
Ich hoffe, dass Ihr recht zahlreich
erscheinen werdet.
Das war´s erstmal, was ich Euch zu
sagen habe.
Es ist ein sehr langes Schreiben geworden.
Wir danken Euch noch einmal für
die unerschütterliche Treue und Loyalität,
die Ihr uns über die ganzen Jahre
hinweg erwiesen habt.
Wir bitten um Euer Verständnis.
Wir werden uns ganz bestimmt mal wiedersehen... Wir sind ja nicht aus der Welt...
Und behaltet uns so in
Erinnerung, wie wir auf der Bühne gestanden haben.
Wir sind sehr traurig... doch wir vergessen Euch nicht...
wir lieben Euch!!!
Eure Paddocks
Ute................
Kalli
Henner .............Böhner........................BöhneEumel ............. ............
Eure Reaktionen auf die Veröffentlichung der traurigen Nachricht
bzgl. des PADDOCKS-Aus´
könnt Ihr hier nachlesen.