..SA - 14.08.2010 - Ratzeburg, Bürgerfest
 
 

Es regnet mal wieder...
Aber das ist diesmal nicht so schlimm. Wir spielen ja im Festzelt.

Bürgerfest in Ratzeburg.
Als wir gegen 14.30 Uhr ankommen, ist auf dem Festplatz noch nichts los
- und das große Zelt ist noch verschlossen.
Wir fragen zwei junge Frauen, die hinter dem Zelt herumhantieren,
ab wann wir denn aufbauen können.
Ab 16 Uhr war die Antwort.



O.k., also ist noch Zeit genug, vorher unsere Hotelzimmer zu inspizieren.
Wittler´s Hotel macht einen netten, gepflegten Eindruck.
Die Gästezimmer befinden sich in einem separaten Gebäude ca. 50 m vom Haupthaus entfernt.
Unser Zimmer hat einen schönen Blick auf den Ratzeburger See.

Um 16 Uhr beginnen wir mit dem Aufbauen der Anlage.



Alles klappt prima, bis wir den Strom anschalten. Peng. Aus.
Ein Sicherungsschalter ist durchgeknallt. Das geht eine ganze Weile so.... immer wieder knallt die Sicherung durch. Für unsere Endstufe ist das natürlich Gift.
Hoffentlich übersteht sie es gut.
"Gestern hatten wir auch schon Probleme mit dem Strom." sagt uns ein Techniker
und fummelt weiter an den Sicherungen herum. Na, toll.....



Aber dann können wir doch problemlos unseren Soundcheck machen.
Nur stimmt jetzt irgendetwas mit unserer Lichtanlage nicht mehr.
Sie geht plötzlich von allein aus.... aber dann auch wieder an. Sowas hatten wir noch nie.
Wahrscheinlich hat sie durch die ganze Sicherungsdurchknallerei einen Schaden wegbekommen.

Kurz vor 18 Uhr ziehen Spielmannzüge und buntgeschmückte Festwagen am Zelt vorbei.
Die werden in Kürze ihre Runde gedreht haben und auf den Festplatz kommen.
Wir gehen derzeit ins Hotel zurückzurück, um uns umzuziehen.

Als wir zurückkommen, ist der ganze Platz und auch das Zelt gerammelt voll.
Wir bahnen uns einen Weg zur Bühne.
Es ist uns zu unsicher, sie in diesem Durcheinander unbeaufsichtigt zu lassen.



Auf dem Bühnenrand sitzen mehrere Kinder und auch ein paar Erwachsene.
Das gefällt uns nicht besonders.
Doch wir lassen sie gewähren... haben aber immer ein Auge auf sie.

...

Nach Absprache mit dem Zeltbetreiber macht Kalli ab 19 Uhr den CD-Player an.
Sofort fangen mehrere Jugendliche an zu tanzen.
"Macht Ihr gleich richtige Musik?" wird Kalli von einem der Teens gefragt.

Um 20 Uhr fangen wir an.
Unsere Musik kommt - entgegen unserer Befürchtung,
daß bei so einem Zeltfest evtl. Andrea Berg oder Wolfgang Petri gewünscht wird - super an.



Wir sind gut drauf - und das Publikum ist gut drauf.
Bereits nach kurzer Zeit ist die Tanzfläche voll.
Hier im Zelt halten wir es mit dem musikalischen Ablauf etwas anders.
Wir spielen eine halbe Stunde und machen dann etwa 10 Minuten Pause.
So hat das aktive Publikum mehr Gelegenheit, sich Getränke zu besorgen.
Und das tut es auch zur Genüge.

Vor dem langen Tresen drängeln sich die Menschen, um sich noch schnell ein weiteres,
durchaus süffiges Rommeldeus (ein Bier, das extra für das jährlich stattfindende Bürgerfest
gebraut wird) zu genehmigen.



Zu fortgeschrittener Stunde zeigt das Rommeldeus dann auch seine Wirkung.
Und so haben wir - außer unsere Musik zu machen - alle Hände voll zu tun,
um mehrere Leute, die immer wieder auf die Bühne wollen, abzuwehren.

In den Pausen bleiben immer mindestens 2 von uns auf der Bühne.
Die Security-Leute sind inzwischen auch auf das Geschehen aufmerksam geworden
und postieren sich seitlich der Bühne.



Um 22.30 Uhr gibt es ein Feuerwerk auf dem Ratzeburger See.
Das Zelt leert sich.
Wir denken: das war´s wohl…. aber dann kommen die Leute mit doppeltem Elan zurück.

...

Gegen Mitternacht hat die Stimmung ihren Höhepunkt erreicht.
Es wird getanzt und gerockt und gehottet....
Ein Herr versucht euphorisch, seine nicht ganz schlanke Dame über die Schulter zu werfen,
was aber nur zur Folge hat, daß sie unsanft auf dem Holzboden landet
(sie wird sich morgen bestimmt über ein paar blaue Flecken wundern...).



Ein paar weitere Leute fassen sich bei den Schultern und bahnen sich polonäseartig
einen Weg durch die Menschenmengen.

Inzwischen sind wir total naßgeschwitzt,
unsere Füße brennen und wir werden immer heiserer....
- aber es macht Spaß, das Publikum so in Fahrt zu sehen.



Doch je weiter die Nacht fortschreitet, umso betrunkener und störrischer wird ein Teil der Menge.
Mehrere von ihnen haben sich den Bühnenrand als Sitzgelegenheit ausgesucht.
Nun lümmeln sich die Betrunkenen da auf unseren Kabeln, Steckern und Effektgeräten herum,
knipsen Schalter aus, ziehen Stecker heraus
und scheren sich einen Dreck um das, was wir sagen.

Nun sind wir echt sauer.
Es kann doch nicht angehen, daß wir als Band uns auch noch um unsere eigene
Sicherheit und die Nichtgrfährdung der Anlage auf der Bühne kümmern müssen.
Sowas ist uns in unserer ganzen Band-Laufbahn noch nicht vorgekommen.

Diesmal sind wir froh, als es endlich 2 Uhr ist,
und wir völlig ausgepowert Feierabend machen können.
Aus dem heutigen Abend haben wir gelernt,
daß ein Zeltfest nicht immer nur positive Aspekte mit sich bringt.

 

 






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