..Mo - 06.09.2010 - Sankt Peter-Ording, Dünen-Hus
 
 


1 3/4 Stunden dauert es ungefähr,
wenn man von Kiel aus mit dem Auto nach St. Peter-Ording will.

Aber wenn man durch die schöne Marsch-Landschaft fährt,
wo es nichts anderes gibt als weites, flaches Land..., viele Kühe, viele Schafe und Windräder...,
kommt man sich, wie Böhner sagt, wie im Urlaub vor.

Um 13.00 Uhr treffen wir uns alle beim Italiener zum Essen:
Pizza, Salate, Grillteller, Scampis (unausgepult!!! - na, das war ein Schweinkram...!)
- jedenfalls sind wir satt geworden.

Am "Dünen-Hus" werden wir schon von Frau Hoppe und Jürgen, dem Hausmeister (?) erwartet.
Jürgen öffnet für uns die herrliche Bühne - und wir beginnen mit dem Aufbau der Anlage.
Heute geht alles recht ruhig und ohne Hektik vonstatten.

Und dann treten Heike und Eddie
(wer regelmäßig mein Tourtagebuch liest, weiß inzwischen, wer das ist.)
lachend an die Bühne heran.
Sie haben es wieder einmal geschafft, Pinneberg heute den Rücken zu kehren
und zu unserem Konzert zu kommen. Heike hat extra früher Feierabend gemacht.
Allgemeine, herzliche Begrüßung...

Ich baue weiter die Ständer auf und bemerke aus dem Augenwinkel, daß da noch jemand steht.
Es ist kein anderer als Margret aus Brickeln - aber ganz allein...
"Wo hast Du denn Michel gelassen?" "Ach, der kommt gleich."
Margret und Michel versuchen immer zu kommen,
wenn wir mal in Dithmarschen und Umgebung spielen.
Das freut uns jedes Mal, denn man sieht sich ja viel zu selten.

Ein kurzer Soundcheck. Alles klappt.

Schon jetzt kommen die ersten Zuhörer.
Wir haben noch 1/2 Stunde Zeit. Ich ziehe mich um.
Wir haben einen richtig tollen Backstagebereich mit Garderobe, Schminkraum,
Toiletten und Dusche... alles da! Superservice!!!

Noch kurz verschnaufen - und dann geht es los...

"Mir ist ganz schwindelig." sagt Kalli. Oha.
"Du mußt jetzt ganz viel Wasser trinken!" Kalli verzieht angewidert das Gesicht; aber er macht es...
Sein Unwohlsein gibt sich langsam.

Die Sonne prallt voll auf die Bühne. Sie blendet und gleißt - und man sieht kaum etwas.
Wir sind nur am Blinzeln.

...



Eine Menge Leute sitzen bereits vor der Bühne.
Und von Anfang an wird nach jedem Stück applaudiert.
Während wir unsere Musik machen, füllt es sich immer mehr.....
Auf den Bänken ist kaum noch ein freier Platz...
viele stehen auf dem Deich oder sitzen auf dem Abhang.
Und je voller es wird, umso euphorischer wird die Menge - und wir auch.....







....

Der Schweiß läuft uns in die Augen... sie brennen... wir können kaum noch was sehen...
Aber das macht alles nichts.



....

Jeder Kommentar von uns wird vom Publikum bewußt wahrgenommen und registriert.
Ich frage Kalli: "Möchtest Du einen Schluck Wasser?"
Kalli´s Antwort: "Bäääh!"
Gelächter.



"Skinny Minny" ist der Gipfel...
Es hat den Anschein, als ob jeder Einzelne der Zuschauer mitmacht.
Sie klatschen und johlen, daß es eine Freude ist...

Nach einigen von Kalli´s Solis wird mitten im Stück geklatscht....
bei "Greensleeves" zum Beispiel und bei "Call me the breeze".
Sowas kennen wir eigentlich gar nicht.
Wir sind echt begeistert von diesem Publikum.
Es ist der absolute Hammer.





....

....

Um kurz vor 18 Uhr weist Böhner mich darauf hin, daß wir gleich Schluß machen müssen.
Ich bin ganz erstaunt. Jetzt schon?
Die Zeit ist ja wie im Fluge vergangen...

"Oooh...!" geht es enttäuscht durch die Reihen.
Auch wir würden gern weitermachen.

Die letzten 2 Songs.
Wir verabschieden uns: "Danke! Ihr ward ein tolles Publikum!"
Gepfeife... Rufe... "Zugabe!"...

Michel und Margret verabschieden sich. "Es war ein Super-Konzert!"
Mehrere Leute folgen ihrem Beispiel.
Doch die Zugabe-Rufe hören nicht auf.
O.k.. "Hold tight..."
Dann ist aber Schluß.

Die Menge zerstreut sich langsam - und wir beginnen mit dem Abbauen.

Jürgen kommt zu uns auf die Bühne: "Ich habe nur positive Kommentare gehört.
Aber ich muß Euch eine schlimme Mitteilung machen:
Ihr müßt nächstes Jahr wieder hierherkommen!"
Hey, Jürgen, das werden wir bestimmt gern tun!

Als wir uns auf den Weg zu unserem Parkplatz machen,
kommt uns ein einsames Pärchen entgegen, das uns irgendwie bekannt vorkommt.
Tatsächlich! Es sind Karin und Manni Engels aus Groß Meinsdorf...
"Hallo! Was macht Ihr denn hier?
Wart Ihr bei unserem Konzert? Wir haben Euch gar nicht gesehen."
Ganz entsetztes Kopfschütteln....
"Das ist doch nicht möglich! Wir waren der Meinung, daß Ihr ab 19 Uhr spielt!"



Die Beiden sind ganz geknickt.
Sie haben ihren St. Peter-Ording-Urlaub diesmal extra so gelegt,
daß sie bei unserem Konzert mit dabei sein können. Das tut uns natürlich sehr leid.

Aber vielleicht schaffen sie es ja, am 18. September zum Oktoberfest nach Laboe zu kommen.
Sie wollen es auf jeden Fall versuchen...

Das war in diesem Jahr der krönende Abschluß der Freiluft-Saison
und eines unserer - wie wir finden - besten Konzerte.

 

 

 






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