.. SA - 18.08.2012 - Eiderheim, Flintbek |
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War das ein schöner Abend!!!! Als wir gestern Mittag am Eiderheim ankamen, wurden wir gleich freudig von Carsten Gallinat, dem Organisator dieses Events und Drummer der „Speellüüd“, von uns allen liebevoll nur „Galli“ genannt, empfangen. Auf der großen Wiese vor dem Hauptgebäude des Heimes unter dem alten Baumbestand war bereits am Vortag die große Bühne aufgebaut worden - und davor stand im weiten Kreis eine kleine Zeltstadt mit Verköstigungs- und Getränkeständen. In einigem Abstand zur Bühne befand sich eine große Anzahl von Tischen und Bänken, wo jetzt natürlich noch niemand saß. Das heutige Festival hier im Eiderheim Flintbek ist das 5. seiner Art. Und es kommen von Jahr zu Jahr immer mehr Besucher und Musikliebhaber. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, dass es sich zu einem Großteil um Behinderte handelt. Sie sind ja nicht krank… sie sind nur… wie soll ich es sagen… - anders. Aber sie sitzen mit uns an den Tischen, sie tanzen und und sie reden mit uns. Und man merkt, dass einige von ihnen sogar recht intelligent sind. So wird z.B. der Erdbeerbowle-Stand nur von Behinderten betrieben. Und sie sind mit Enthusiasmus und Freude bei der Sache. Bei meinem Rundgang durch die Zeltstadt fiel mir plötzlich meine kürzlich erst reparierte Brille von der Nase. Eine der winzigen Schrauben hatte sich gelöst. Sven von den "Speellüüd" hatte aber einen extrakleinen Schraubenzieher dabei und behob den Schaden schnell wieder. Danke, Sven, was hätte ich heute nur ohne Dich und ohne meine Brille machen sollen...?! Galli gibt Anweisungen - links: Elvis vom "Elvis PA Veranstaltungsservice" So nach und nach trudelten nun die Musiker der anderen Bands, die heute spielen sollten, ein. Ein kleiner Wermutstropfen: Der Keyboarder und Sänger der „Forellis“ ist leider kurzfristig ins Krankenhaus gekommen. Deshalb konnten sie nicht spielen. Aber es wurde eine Ersatzgruppe gefunden – „Lager 8“, die wir bisher noch gar nicht kannten. Mit dem Beatniks-Keyboarder Ralf kam seine Frau Heidi. Wir haben uns zuletzt vor einer halben Ewigkeit gesehen - und nun hatten wir natürlich jede Menge Gesprächsstoff.. Gegenüber der Bühne stand das Technik-Zelt mit der Mischanlage und dem Licht. Mit der „Elvis PA Veranstaltungstechnik“ aus Jardelund bei Schleswig haben wir vorher schon mal zu tun gehabt. Elvis ist ein netter, kompetenter Mann und hat ein richtig gutes Team hinter sich. Soundcheck. Guckt Euch mal die Gesichter der zuhörenden Musiker-Kollegen an… konzentriert und skeptisch…. Klingt auch alles optimal? Ja, tut es….. Ab 17 Uhr ist Einlaß. Der kostenlose Shuttle-Bus vom großen Parkplatz bis zum etwa 2 km entfernten Heim fährt nun ohne Unterlaß und bringt jedes Mal eine gute Anzahl Besucher mit. So werden wir auch ziemlich früh von ein paar sehr, sehr netten Gästen begrüßt. Es ist kaum zu glauben,,, aber auch in diesem Jahr sind sie wieder da…. Manfred Götz aus dem 700 km entfernten Ludwigshafen und seine Anne!!! Ach, war das eine Freude, die Beiden wiederzusehen!!! Kurz danach erschienen Murmi und Daggi, die inzwischen auch immer häufiger aus Hamburg angereist kommen. Fast alle Paddocks- und Beatniks-Fotos sind von ihnen. Vielen, lieben Dank dafür!!! Unsere Tochter Sonja mit Ehemann Dirk und unserer Enkelin Hanna… v.l.: Bernd von „Rock-a-Beat“, Gaby und Udo Kaiser, Burkhardt und Hannelore Sigi Bethke von „Blumen-Bethke“ im PLAZA mit Freundin und Enkelin, die selber Musik macht. Sie war ganz begeistert von uns. Kalli´s Schwester Elke mit Schwägerin Birgit und Schwager Reinhard. Rüdiger Stein, den wir schon sehr lange kennen, aber Ewigkeiten nicht gesehen haben. Georg Hübsch aus Schleswig. Er hat damals in der Berufsschule in der Bank hinter mir gesessen. Er kam leider erst nach unserem Auftritt, weil er so lange arbeiten musste. Gegen 17.30 Uhr formierten sich mehrere junge Leute vor der Bühne zu einem Kreis – jeder hatte einen großen Gymnastikball vor sich, auf den er nun nach flotter Musik Trommelstöcken im Takt einschlug. Kurze Begrüßungs-Ansprache von Herrn Zimmermann (li.) und von "Speellüüd"-Kalli... ... und dann ging es um 18 Uhr los mit der Pop-Band „Lager 8“. Die blonde Lead-Sängerin hatte eine sehr gute Stimme, muß ich sagen. Um 19.30 Uhr waren wir mit den "Paddocks" dran. Ich blieb anfangs noch für ein paar Stücke hinter der Bühne. Dann hörte ich, wie im Publikum gerufen wurde: „Ute! Ute! Ute!“ und dazwischen „Oma! Oma!“ und wieder „Ute! Ute!“ Ja, ja, gleich komme ich hoch! „Speellüüd“-Kalli sagte mich an und dann ging´s los mit „Venus“, „Handle with care“ und „Greensleeves“…. Die Post ging ab!!! Es war super!!! Vor der Bühne standen etliche Leute – Behinderte und Nichtbehinderte und klatschten und lachten, tanzten und staunten… - und mittendrin Werner Wein, der Leiter des Heim-Wohnbereichs und inzwischen ein guter Freund von uns. Und auch unser Schwiegersohn tanzte mit der strahlenden Lütt-Hanna auf den Schultern. Weiter ging´s… noch ein paar Stücke…. und noch ein paar…. „Noch ein Stück!“ Waaas? Jetzt schon? Tatsächlich… unsere Zeit war beinahe um… „Skinny Minny“? O.k. – und ab ging´s…. klatschen…. schreien…. – das war´s für uns. Ich war fix und alle. Hab ich mir zuviel zugemutet? Erst mal ein bisschen Ruhe… Ich ging in den abgetrennten Backstagebereich hinter der Bühne. Händedrücken… Schulterklopfen… Umarmungen… „Ihr ward super!“ Danke! Zur Stärkung ein Teller Gulaschsuppe, die der Koch wieder erstklassig hinbekommen hat. "Als wenn Du sie gemacht hast," sagte Kalli später zu mir. Wenn das kein Kompliment an den Koch ist, oder? Dann machten sich die „Speellüüd“ bühnenfertig. Die Jungs sind echt Klasse und unbedingt sehenswert. Wir haben ja nun schon ein paar Mal das Vergnügen gehabt mit ihnen zu spielen, doch es ist immer wieder ein Genuß ihrer Musik mit den ins plattdeutsche übersetzten Texte von z.B. den Beatles zuzuhören. Ich hab mich inzwischen erholt und begebe mich ins Publikum. Eine behinderte junge Frau kommt auf mich zu: „Das hast Du so schön gemacht,“ sagt sie, umarmt mich fest und legt ihren Kopf an meine Schulter Ich gehe weiter und werde von einer weiteren Bewohnerin des Eiderheims angesprochen. Sie drückt mir einen kleinen Schlüsselanhänger mit einem Teddy daran in die Hand und sagt: „Der ist für Dich, weil Du das so gut gemacht hast.“ Ich muß schlucken…. Nun muß ich noch weitere Hände schütteln und mich umarmen lassen. Was sind das nur für liebe Menschen! Nach den „Speellüüd“ ist der Hauptact des Abends dran – die „Beatniks“ aus Schleswig, eine alte Band… gegründet in den 60er Jahren… in der Originalbesetzung von damals mit Larry Woggan als Lead-Sänger. Und schwupps – war der Backstage-Bereich plötzlich leer… alle Musiker-Kollegen wollten doch die „legendären Beatniks“ von vorn sehen. Und es war auf jeden Fall sehenswert… Die „Beatniks“ rockten mit ihrem großartigen Sound die Bühne – und die tollen Licht-Effekte taten ihr Übriges dazu. Und kaum waren die "Beatniks" mit ihrem Part durch, erklommen die, die von den anderen Bands noch anwesend waren, die Bühne zu einer Session, die sich gewaschen hatte.... "I´m a believer" - das kannte jeder von uns - und ich mit Larry an einem Mikrophon... das soll man sich mal vorstellen... - aber ich habe als Zeugen ja die Bilder. "Bring it on home to me"... und noch ´ne Strophe - ... und noch ein Solo... Das Publikum und auch wir Musiker waren echt begeistert. Das war ein grandioser Abschluß eines großartigen Abends - und wir von den "Paddocks" möchten Dir, Galli, auf diesem Wege noch einmal ganz herzlich danken für das, was Du auch in diesem Jahr wieder auf die Beine gestellt hast. Infos zum Musikfestival Eiderheim 2012Wir lassen den Starclub wieder aufleben. Bereits zum 5. Mal gibt´s den Rock´n Roll der 60.ger auf die Ohren.
Noch ein Tipp von mir:
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