..      SA - 02.06.2012 -  Wulfener Hals / Fehmarn
 
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Es ist 2 Uhr nachts.
Irgendetwas muß mich geweckt haben. Licht fällt durch die Ritzen der Schlafzimmertür.
Ach so… Kalli ist wieder da.

 Ich stehe auf und torkel noch schlaftrunken ins Wohnzimmer. Das volle Licht blendet mich.
Kalli sitzt auf dem Sofa und trinkt ein Bier.
„Da bist du ja wieder.“ sage ich. „Nö,“ brummt er vergnügt.
„Wie war´s?“… „Super.“…
„Erzähl doch mal.“… Daß ich ihm auch jedes Wort aus der Nase ziehen muß…
Ich nehme einen Schluck aus seiner Bierflasche. Er guckt mich strafend an.
„Ich soll dich von ganz vielen Leuten grüßen. Sie haben dich alle vermisst.“
Ach, ist das schön zu hören.

 „Weißt du, wer da war?“ Nein, das weiß ich nicht.
„Murmi und Daggi aus Hamburg. 
Sie haben sich ein winzigkleines Zelt aufgebaut und schlafen heute in Wulfenerhals.“
Bei dem Wind und der Kälte? Wir haben doch nur so um die 6° Grad draußen. 
Hoffentlich holen sie sich nichts weg. Aber das sind Fans, was?

   

 „Bernd und Anne Friedrichs mit Tochter waren auch da. 
Sie wünschen dir alles Gute und wollen dich bald wieder auf der Bühne sehen.“
Danke. Mir steigt es heiß in die Augen. Was für liebe Menschen…

 Und Kalli erzählt weiter… jetzt ganz flüssig.

Günter Zeller, ein guter Bekannter und ebenfalls Musiker, war das erste Mal hier in Wulfenerhals 
und ganz begeistert von dem Show-Zelt und der großen Bühne.

 Alles hat wieder super geklappt mit dem Aufbau und dem Soundcheck. 
Björn, sowie Kevin und Ruben hatten alles gut im Griff.
Und auch die anschließende Currywurst im Bistro-Restaurant war lecker wie immer.
Der Wirt des Ausschankwagens war hocherfreut uns (naja…) wiederzusehen:
„Endlich wieder gute Musik.“

   

 Es fällt mir unheimlich schwer etwas über ein Konzert zu schreiben, 
bei dem ich nicht selbst dabei war. 

Aber ich kann mir die Atmosphäre sehr gut vorstellen:
Die vollkommene Dunkelheit im Zelt, die strahlend bunt erleuchtete Bühne,
„Meine Jungs“ bei der Arbeit, der satte Sound, die mitreißenden Rhythmen, 
das jubelnde Publikum… Adrenalin pur…
ach, ich vermisse das alles…

 Die Flasche Bier ist leer und wir gehen ins Bett. Es ist inzwischen 2.30 Uhr.
Morgen werde ich Kalli´s Foto-Ausbeute begutachten und das eine oder andere Bild 
mit in diesen Bericht integrieren.

 „Irgendwie müssen die Leute alle verwirrt sein,“ murmelt Kalli schon halb im Schlaf,
„die wollten immer wieder Zugaben…“




Heute (3. Juni) bekam ich eine tolle Mail und ein paar Fotos von Daggi und Murmi.
Die möchte ich Euch nicht vorenthalten:

Liebe Ute,

den Tourbericht habe ich noch nicht gelesen, mein Text ist also unbeeinflusst. Als wir unser Zelt aufbauten machten die Jungs bereits ihren Soundcheck. Als das Zelt „nachtfest“ war, schritten wir zielstrebig Richtung Restauration. Als hätten wir es erwartet, standen die vier auch schon am Bierwagen – für Kalli war kein Weinbrand bevorratet worden. Beim „Richtfest“ auf dem Campingplatz fanden sich dann aber rein Zufällig eine Flasche Asbach und 6 Gläser an. Was man so alles mitnimmt?!

Nach fast einem viertel Jahr Abstinenz sind wir fast komplett wieder zusammen gekommen. Das ist für uns immer ein sehr freudiges Ereignis. Wie ich aber schon oft erwähnt habe, fehlst Du nicht nur Deinen Fans sondern auch den 4/5 Paddocks! Diesmal hatte ich den Eindruck, dass Kalli seinen Ruhepol vermisst hat. Es ging damit los, dass sie nicht pünktlich um 20:00 beginnen konnten, da der „Chef“ noch eine Abnahme und die Ansage machen wollte. Die Gäste die bereits ins Zelt gegangen waren sollten wieder nach draußen zum Warten. Die Musiker stellten Ihre Gitarren in die Ständer und verließen wieder die Bühne. Kalli’s Gesichtsausdruckt muss ich Dir bestimmt nicht beschreiben.

Der „Soundmixer-des-Abends“ gab dann doch auf Drängen der Zuhörer in spe das Zelt frei – Musik gab es aber immer noch nicht. Mit gefühlt einer viertelstündigen Verspätung wurden die Paddocks dann aber professionell angesagt und die Post ging ab. Bedingt durch eine schwache Batterie hatte das Stimmgerät Henner einen bösen Streich gespielt, und er musste nachstimmen. Kalli hatte auf seinem Monitor für Gesang eine böse Rückkopplung, die sich sogar während des Stückes als „Pfeifton“ überlagerte. Als Kalli dann auch noch meinte, das Schlagzeug käme schlecht, war er sichtlich unzufrieden. Das Schlagzeug war aber immer gut zu hören und nach der ersten Pause war Kallis Gesang nur noch von Begeisterungspfiffen begleitet. Siehe da, Kalli war auch nicht mehr quarkig.

Der „Line-Dancer“ (auf dem Bild der junge Mann mit dem weißen Haar) war extra wegen der Paddocks aus einem Nachbardorf gekommen, der hat gute  Stimmung gemacht und war sichtlich begeistert.

Vor und im Zelt war eine super Stimmung. Viele haben mitgesungen oder sogar getanzt. Nach drei verlangten Zugaben war allerdings Schluss – Camper-Bett-Zeit.












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