In Kiel losgefahren sind wir bei herrlichem Sonnenschein und
Temperaturen um 28° C Grad.
Unterwegs zogen sich dann dunkle Wolken zusammen.
In Handewitt regnete
es dann in Strömen – und in Schafflund stürzte das kühle Naß
in solchen
Mengen vom Himmel, dass die Siele das Wasser nicht mehr aufzunehmen vermochten
und die B199 an einigen Stellen mehr einem Fluß als einer Straße glich.
Und 15 km weiter in Leck war es trocken… naja… es fing
gerade etwas an zu nieseln.
„Heute Abend bleibt es trocken…“ prophezeit uns ein netter
Herr vom Bürgerfestverein.
Ich begrüße Herrn Komander, den Vorsitzenden des Vereins.
Er
blickt etwas skeptischer zum Himmel hoch. „Um 20 Uhr soll ja noch
ordentlich
was runterkommen…“ meint er und macht nicht gerade ein fröhliches Gesicht.
Wir beziehen wieder unseren Backstage-Room im Container
hinter der Bühne.
Dort haben wir alles, was wir brauchen… und gleich nebenan
ist die Toilette… sehr praktisch.
Die Bühne ist super. Wir kennen sie ja schon.
„Meine Männer“ sowie Thorben und Marco (unsere beiden
fleißigen Helfer)
bauen die Anlage auf… und es wird Soundcheck gemacht.
„Kalli, setz du dich mal ans Schlagzeug,“ sagt Eumel, „ich
möchte doch mal hören,
wie es von unten klingt.“ Das lässt Kalli sich nicht
zweimal sagen
und zwängt sich sich hinter die `Schießbude´.
Von 19 – 20 Uhr ist „Happy Hour“ und wir lassen eine gute CD
über unsere Anlage laufen.
Die ersten Besucher kommen…
Wir setzen uns auf eine der zahlreichen Bänke unter einen
großen Sonnenschirm
und verzehren unsere Currywürste mit Pommes. Die sind
lecker wie immer.
Um 20 Uhr fangen meine Kollegen an. Ich warte noch bis nach
der ersten Pause.
Der Sound ist super. Auch die Stimmen kommen gut und klar
rüber. Alles ist optimal.
Nur das Wetter nicht… immer wieder gibt es kleinere Schauer.
Auf der Bühne ist davon natürlich nichts zu merken.
Man
sieht nur, dass der Boden draußen immer nasser wird….
und natürlich, dass das
Publikum seine Regenschirme aufspannt, sich unter die Vordächer
der Getränke-
und Wurststände oder unter die großen Schutzschirme stellt.
In der Pause kommt eine sehr sympathische Frau (etwa unser
Alter… eher noch etwas jünger)
zu uns und stellt sich als Journalistin vom
Nordfriesland-Tageblatt vor.
Oh… diese Fragen…! Mir fiel in diesen Momenten
kaum eine anständige Antwort ein…
Bin gespannt, was dabei herauskommt…
- und so sehe ich aus, wenn ich fotografiere... diesmal mein eigenes Spiegelbild -
„Meine Jungs“ waren
inzwischen schon wieder auf der Bühne.
Naja… ich dann hinterher – und los ging´s mit meinen
Songs...
– erst das alte, englische Volkslied, das einst König Heinrich der
IIIV.
für eine seiner Geliebten geschrieben hat („Greensleeves“),
danach „Don´t
ha ha…“, „Just like Tom Thumb´s Blues…“ u.s.w.
Nun hat es sich richtig eingeregnet.
Trotzdem sind einige
wagemutige Musikliebhaber unermüdlich am Tanzen.
Es macht richtig Spaß ihnen
zuzusehen.
Inzwischen ist es nicht mehr so heiß…, aber durch die hohe
Luftfeuchtigkeit sehr schwül.
Wir schwitzen wie die Affen. Dadurch und durch die
Scheinwerfer bedingt ziehen wir
Schwärme von Mücken auf uns, die uns unablässig
piesacken.
„Route
66…“, „Teach your children…“, „Sweet home Alabama…“
Auf besonderen Wunsch “Es geht mir gut…”
Wir sind fast am Ende.
Ein Herr kommt zu mir und fragt, ob ich vielleicht das
langsame Stück singen kann,
das wir immer am Schluß spielen. Klar, das kommt
noch…
„Hello,
Josefine…“, „Johnny B. Goode…“
„Zum Schluß ein Song, den Herr Charly Werner vom
Bürgerfestverein immer so gern hört.
Leider ist er heute nicht da.
Aber ich
singe dieses Lied diesmal für einen Herrn, der dort unten steht.“
Und dann spielen wir „Wonderful tonight…“.
Nach den letzten Tönen kommt der Herr mit ausgestreckten Armen auf mich zu.
Mit
Tränen in den Augen zerquetscht mir mit seinen beiden Händen fast meine Hand.
„Danke…“ stammelt er, „vielen, vielen Dank. Ihr habt mir damit eine ganz große
Freude gemacht.“
Ich bin ganz gerührt und weiß gar nicht, was ich sagen soll.
„Zu-ga-beee!!! Zu-ga-beee!!!“
Kalli spielt noch mal sein „Who´ll lotta shakin´ goin´ on…“
Aber dann ist wirklich Schluß.
Es war wieder ein schöner Abend….
mit einigen Höhen und
Tiefen und einem emotionalen Abschluß.
Und so soll es ja auch sein, oder?.
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