.....MI., 20.08.2008, Burg auf Fehmarn, Marktplatz
 
 

Das Wetter...
Viele meiner Tourberichte beginnen mit dem Wetter.
Das Wetter ist das A und O eines Open-Air-Konzertes.
Es wirkt sich immer auf das Publikum aus. Wenn es regnet, stürmt und kalt ist,
kommen nur wenige Leute. Ist es aber trocken mit milden Temperaturen,
können sehr viele Menschen vor der Bühne stehen.

Gestern hat es hier in Kiel mal wieder geregnet - wie schon fast die ganze Woche.
Kein schöner Auftakt für einen Auftritt.
Für die 90 Kilometer bis Fehmarn brauchten wir -
bedingt durch Staus hinter einem Traktor sowie einem auf der Landstraße
schleichenden Bagger, einem übervorsichtigen, bestimmt 80-jährigen Mercedes-Fahrer
und einer Baustelle - ganze 1 1/2 Stunden. Gut, daß wir so früh losgefahren sind.

Auf dem Marktplatz in Burg wurde unsere Bühne gerade erst aufgebaut.
Der Veranstalter begrüßte uns herzlich:
"Wenn Ihr rechtzeitig bis 18 Uhr Eure Anlage einsatzbereit auf der Bühne habt,
gehen wir gemeinsam essen." Na, das ist ein Wort, oder?



Wir haben es zeitlich auch gut geschafft.
Alles klappte auf Anhieb.
Kalli hatte übrigens sicherheitshalber auch einen zweiten Verstärker auf die
Bühne gestellt. Nochmal so ein Dilemma wie am 6. August in Kühlungsborn
wollte er nicht noch einmal erleben.

Dann; "Meine Kamera ist weg!!!"
Das darf doch wohl nicht wahr sein!
"Wo hattest Du sie zuletzt?" Ja, wo? Gute Frage...
Sie war einfach nicht zu finden. Sämtliche Taschen wurden durchwühlt,
unter die Autositze geguckt, in dem Lokal, in dem wir während der Wartezeit
bis unsere Bühne fertig ist, ein Bierchen getrunken haben, nachgefragt...
- nichts! Einfach weg!!!
Ich war todtraurig und am Boden zerstört. Ich ohne Kamera... undenkbar!

Nur so - um auch die kleinste Möglichkeit auszuschöpfen - guckte ich nochmal in
alle Taschen und Beutel, die ich während des Aufbaus der Anlage in Händen hatte.
Und da lag sie plötzlich!!! Inmitten der Wäscheklammern, die wir immer mitnehmen,
damit wir, falls es mal recht stürmisch sein sollte,
die Seiten unserer Text-Mappen festklemmen können.
Ich glaube, das Plumpsen des Steines, der mir vom Herzen gefallen ist, hat jeder gehört.

Um 18 Uhr führte uns der Veranstalter ind "Stadtcafé" zum Essen.
Wir waren ganz begeistert.
So eine Großzügigkeit findet man als Band selten.
Mein Jägerschnitzel mit Kroketten und Champignonsoße war hervorragend.
Kalli war von seinem Grillteller mit Pommes allerdings etwas enttäuscht
("Der bei unserem Griechen in Kiel ist aber ganz anders...").

Gut gesättigt begaben wir uns anschließend auf die Bühne.
Gerade in diesem Moment fing es etwas an zu regnen.
Doch der Schauer dauerte nur kurz, und danach war es den ganzen Abend trocken.
Wir hatten wieder unheimliches Glück.
Und weil es nicht mehr regnete, kamen auch wieder viele Menschen -
unter ihnen waren übrigens auch Anne und Bernd Friedrichs, den wir noch
aus alten Schleswig-Tagen kennen.

Unser Sound war wieder recht gut, denke ich.
Wir kriegen ja von der Bühne aus immer ganz gut mit, wie das
Publikum in den Knien wippt, mit den Beinen wackelt, wie getanzt und geklatscht wird.







Diesmal war wieder eine Gruppe Behinderter anwesend, die sich über
unsere Musik ganz besonders freuten.
Bei "Skinny Minny" zum Beispiel haben diese liebenswerten Menschen
aus ganzem Herzen mitgemacht, mitgeklatscht und mit ihrem Elan
auch die Nichtbehinderten angesteckt.

Es war ein rundum schöner Abend, an dessem Ende ich übrigens
keine einzige Autogrammkarte mehr hatte.

Ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal im Namen aller Paddocks,
der beiden anwesenden Paddocks-Frauen und unserer beiden Roadies
ganz herzlich bei Herrn Stahnke vom Bürgerverein Fehmarn bedanken
für die nette und freundliche Bewirtung.
Wir sind jedesmal wieder überrascht darüber, wie zuvorkommend
und mit welcher Selbstverständlichkeit wir hier auf Fehmarn aufgenommen werden.
Auch dafür ein herzliches Dankeschön.






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