"Hier
ist herrliches Wetter.
Und es sieht auch nicht so aus, als ob es noch regnen würde."
Henner rief uns über Handy an, als wir unterwegs waren.
Er und Widdi sind inzwischen richtige Kühlungsborn-Fans und haben
es sich schon fast zur Gewohnheit gemacht, einen Tag früher dorthin
zu fahren.
Nach
gut 2 1/4 Stunden Fahrt durch die wunderschöne, spätsommerliche
mecklenburg-vorpommernsche Landschaft kamen wir in Kühlungsborn an.
Schön, wieder hier zu sein.
Auch wir haben dieses Fleckchen Erde liebgewonnen.
Henner
hatte bereits das Tor zum Konzertgarten Ost geöffnet, so daß
wir
ungehindert hineinfahren konnten.
Wir
setzten uns in das unmittelbar an den Konzertgarten grenzende
Promenaden-Restaurant „Buhne 8“.
Und so nach uns nach trudelten alle Paddocks mit Anhang ein.
„Ölt man erstmal Eure Stimmbänder, damit Ihr nachher gut
singen könnt.“
meinte die Besitzerin der „Buhne 8“. Sie hatte uns wiedererkannt.
An
der Bühne begrüßte uns Benjamin (seinen Nachnamen habe
ich glatt vergessen)
vom Touristik-Service Kühlungsborn.
Dann
ausladen… aufbauen… Soundcheck…
Mein
Sender-Mikrophon haut heute irgendwie überhaupt nicht hin.
Es pfeift und quietscht, dass es eine Pracht ist.
Wir entschließen uns kurzfristig, es gegen ein normales Kabel-Mikro
auszutauschen.
Und dann läuft alles perfekt.
Um
19.30 Uhr fangen wir an.
Die Bankreihen vor uns füllen sich langsam mit Menschen,
obwohl irrtümlich auf den Ankündigungs-Plakaten stand, dass
die Paddocks am Freitag,
dem 6. September spielen werden.
Das
Kühlungsborner Publikum ist wieder mal super.
Sie sind guter Laune und klatschen und singen mit, dass es eine Freude
ist.
In der Ecke rechts neben Henner wird fleißig getanzt.
Und auch der Wettergott hat heute ein Einsehen mit uns.
Trotz Regenprognose bleibt es trocken.
....
....
Doch im Laufe der nächsten 2 ½ Stunden wird es merklich kühler.
Wir auf der Bühne kriegen wegen der wärmeausstrahlenden Scheinwerfer
nicht soviel davon mit. Aber unten am Publikum merkt man es schon,
weil plötzlich Jacken bis obenhin zugeknöpft und die Kragen
hochgeschlagen werden.
Aber sie harren alle aus bis zum Schluß.
Und
dann ist die Zeit wieder viel zu schnell um.
Wir müssen um Punkt 22 Uhr unser Konzert beenden,
weil es sonst Ärger mit den umliegenden Hotels gibt.
Noch 15 Minuten…..
Kalli singt „Marie, Marie“ – dann ich „Johnny
B. Goode“.
Wir haben noch 5 Minuten..... - nun unser letztes Stück…..
„Wir
müssen aufhören!!! Es ist 10 Uhr!! Es gibt Ärger!!“
Böhner und Eumel rufen es mir gleichzeitig zu.
Ich guck auf meine Uhr: noch 5 Minuten.
Meine Uhr geht falsch!! Ich kann es nicht glauben.
„Ist es denn wirklich schon 10?“ frage ich das Publikum.
„NEIN!!!“ kommt es aus zig Kehlen. Wir müssen lachen.
O.k. – trotzdem – noch ein Stück. Ich nehme das auf meine
Kappe.
„Wonderful tonight“ – ein wunderschöner Song von
Eric Clapton.
Wunderkerzen werden entzündet und Arme schwingen im Takt mit.
Und dann ist endgültig Schluß. Schade.
Benjamin
kommt strahlend auf uns zu. Keine Spur von Ärger.
„Das war super! Keine Frage, Ihr seid im nächsten Jahr wieder
mit dabei.“
Und
Georg, der Kiosk-Betreiber, setzt noch einen drauf:
„Ihr seid alle so menschlich und überhaupt nicht eingebildet,
was man leider nicht von allen Bands sagen kann, die hier spielen.
Und Ihr macht eine großartige Musik.
Wenn es heißt: die „Paddocks“ kommen, freue ich mich
darauf.
Nichts für ungut. Aber das ist meine Meinung.“
Na,
wenn das kein Lob ist…!
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