...So., 17.05.2009, Kellinghusen, Geranienmarkt
 
 


Heute ist mein Geburtstag.
Als wir um 7 Uhr beim Übungsraum eintreffen,
werde ich gleich mit den besten Wünschen empfangen.
Keiner hat es vergessen. Habe ich nicht liebe Kollegen?

"Na, Henner, wie sieht es heute aus? Bleibt es trocken?" frage ich unseren Wetterhahn.
Henner guckt zum Himmel, an dem nur ein paar Quellwolken zu sehen sind,
und wiegt bedenklich den Kopf. "Es könnte noch Regen geben..."
Ach, Quatsch! Heute regnet es nicht.
Er kann ja nicht immer Recht haben.....



Die Straßen sind sonntäglich frei und nach einer knappen 3/4 Stunde Fahrt
kommen wir in Kellinghusen an.
Wir schlängeln uns mit dem Transit durch die Blumenstände,
die schon recht zahlreich vorhanden sind.
Ein nicht ganz einfaches Unterfangen.

Dann sind wir auf dem Marktplatz.
Doch wo ist die Bühne? Etwa das da neben dem Museums-Eingang?
Da sind - nach allen Seiten offen -
auf einem niedrigen Bretterboden zwei kleine Partyzelte aufgebaut.
Na, gut. Bei dem schönen Wetter ist das wohl nicht weiter schlimm.

In kürzester Zeit steht die Anlage - und wir beginnen mit dem Soundcheck... "End of the line".
Ein Herr kommt mit rotem Gesicht auf uns zu.
"Das ist viel zu laut! Ich kann mich ja nicht mal mit den Kunden unterhalten!"
Na, das geht ja gut los.
Noch ein Stück... "Walk don´t run"... - etwas leiser.
Ich gehe runter, um mir das Zusammenspiel von unten anzuhören.
Es klingt gut. Alles stimmt.
"Könnt Ihr nicht etwas lauter spielen?" fragt mich der nette Wirt des Bierausschankes.
Ha! Guck mal einer an! Hier gibt es also doch musikliebende Menschen!

Um 10 Uhr hält die Bürgermeisterin Frau Nießen die Eröffnungsansprache
für den 20. Kellinghusener Geranienmarkt.



Sie ist eine sehr sympathische Frau, die, wie sie mir verraten hat,
lieber ein Lied singen würde, statt eine Rede zu halten.
Und dann gratuliert sie mir doch tatsächlich
und überreicht mir einen kleinen, hübschen Topf in Form eines Nestes mit einer
Deko-Rose darin. Damit habe ich nun überhaupt nicht gerechnet.
Wer hat ihr denn von meinem Geburtstag erzählt?

Nun haben wir erstmal Pause bis 11.30 Uhr.
Kalli schmeißt eine CD ein, und ich bummel ein bißchen herum und fotografiere.
Die Blumenstände erstrecken sich noch über den Marktplatz hinaus
auf die umliegenden Straßen bis hinunter zu den Parkplätzen.
Es ist wunderschön, und langsam füllt es sich mit blumenbegeisterten Menschen.

...

Ich bin wirklich verblüfft, daß ich unter dem Besucherstrom soviele bekannte
Gesichter entdecke, denn Kellinghusen ist ja nicht nur eben um die Ecke...

Zuerst laufe ich fast Ernst (Sänger von "Sir Henrik & The Dukes")
und Wiebke Masuch vor die Füße.
"Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!" Danke.

Wer ist denn das da hinten? Die kennen wir doch!
Natürlich..... Helga und Michael Riecke aus Hamburg!
- ... unsere unermüdlichen Tänzer vom Schönberger Museumsbahnhof.
Na, das ist eine Überraschung!
"Ihr seid Spitze!" steht auf einem liebevoll befüllten Karton, den sie mir überreichen.
Ist das lieb!!!



Elke und Jochen kommen mit einer großen Topf-Rose für den Balkon.

Die PADDOCKS-Frauen überreichen mir in aller Namen
einen wunderschönen, großen Blumenstrauß aus orangefarbenen Rosen und Gerbera.

Fred Gast aus Kiel kommt mit einer Flasche Mumm-Sekt.
Ebenfalls aus Kiel angereist sind Beate und Thomas Lohrke
- sowie Helma und ihr Mann (SKY-Kunden).
Die beiden haben tatsächlich Wort gehalten und sind hierhergefahren.

...

Unsere Kinder Anika und Sonja (mit ihrem süßen Babybauch) und die dazugehörigen
Schwiegersöhne Denis und Dirk (der stolze werdende Papa) sind natürlich auch da.
Schön, mal wieder alle beieinander zu haben.



Wolfgang und Margret, die Großeltern von Jacqueline Görner, kommen mit einem großen Korb voller Geranien, Männertreu und anderen hübschen Blumen.

Ach, womit habe ich das nur alles verdient...?!
Eine ganze Ecke der ohnehin schon so kleinen Bühne wird zur Geschenke-Ecke.

11.30 Uhr. Wir fangen an.
Es sammelt sich eine beachtliche Anzahl Menschen an den Tischen und Bänken
vor der Bühne. Helga und Michael springen gleich auf die Tanzfläche und legen los.
Man sieht, daß Ihnen das Tanzen im Blut liegt.

Dann stelle ich, wie immer, die PADDOCKS vor.
Böhner muß natürlich gleich verraten, daß ich Geburtstag habe,
und stimmt das obligatorische "Happy Birthday" an. Und das Publikum singt mit.
Mir wird ganz warm um´s Herz. Danke!

Inzwischen ist auch Jacqueline mit ihren Eltern und Brüdern eingetroffen.
Sie hält einen wunderschönen Blumestrauß in den Händen und winkt uns lachend zu.
Sie wird in den ersten beiden Pausen ein paar ihrer Stücke singen.

Und dann ist es auch schon soweit. "Jacky, komm hoch!"
Sie ist ganz nervös und drückt mir die Blumen in die Hand.
Ich stelle Jacqueline vor, Kalli legt ihre CD ein
- und sie fängt an mit "Ich will ´nen Cowbay als Mann".

...

Sie macht es souverän wie immer.
Besonders gut gefällt mir wieder "Ein Stern" von DJ Ötzi.
Das kennen auch viele und singen begeistert mit.
Nach 5 Stücken machen wir weiter.

Der Wirt des Bierwagens ist so angetan von uns,
daß er andauernd Getränke-Runden auf die Bühne schickt.
Das ist sehr nett, aber soviel können wir gar nicht trinken...
- und die Hälfte bleibt fast unberührt auf den Tabletts stehen.





Dann spielen wir "Call me the breeze". Das Publikum jubelt.
Eine Dame kommt an und meint, wir müssen den Lautstärkepegel um einiges senken,
weil sich wieder einige Leute beschwert haben.
Ein älterer Herr kommt an die Bühne. "Wollen Sie sich auch beschweren?" meint Kalli.
"Nein, ganz im Gegenteil. Ich macht so tolle Musik.
Das erinnert mich an die frühere Starclub-Zeit. Macht weiter so!"



Die 2. Pause.
Jacqueline kommt hoch. Doch irgendwie ist sie nicht mehr so gut drauf.
Die englischen Stücke kommen auch nicht besonders beim Publikum an.
Nach dem vierten Stück winkt Kalli ab.

Aber wir möchten sehen, wie sie es mit richtiger Band-Begleitung macht.
Sie selber hat uns schon vor einiger Zeit vorgeschlagen,
mit uns "My Bonnie" zu singen - in einer ihr angepaßten Tonlage.
Doch auch das läuft leider nicht so gut, wie wir gedacht haben.
Die Tonart (C) ist viel zu hoch für sie.
Aber sie gibt ihr Bestes und wird auch reichlich beklatscht.

Und dann plötzlich - mitten im Stück - geht es los.....
Wir haben gar nicht so recht mitbekommen, daß sich der Himmel bezogen hat.
Es regnet!!!

Schnell alle Boxen und Geräte, Instrumente und Mikros, Ständer und Kabel nach innen
unter das Zeltdach schieben und ziehen...
So ein Mist!!! Nun ist es natürlich bös eng hier oben.
Vielleicht ist es ja nur ein kleiner Schauer.....



Wir machen weiter. Wir können kaum stehen.
Kalli hat zwischen sich und dem Gitarrenverstärker man gerade 30 Zentimeter Platz.
Er ist stinksauer über diese Micker-Bühne.

Unsere letzte Runde.
Es hat sich nun tatsächlich eingeregnet.
Die Leute stehen nun gedrängt unter den Verzehrständen.
Ein paar hartgesottene Fans (darunter Helga und Michael)
sitzen mit Regenschirmen auf den Bänken
und lassen sich die gute Laune nicht vermiesen.
Ich bewundere die Ausdauer der Leute.



Inzwischen tropft es unablässig zwischen den beiden Zeltdächern herab
auf Eumels Schlagzeug.
Auf dem Bretterboden bilden sich große Pfützen.
Und wir spielen die letzten Stücke...







Nach "Johnny B. Goode" natürlich wieder Zugabe-Rufe....
O.k.. "Have you ever seen the rain?" Das paßt zum Wetter.



Und es wird im Regen dazu getanzt.
Nun ist aber Schluß. Das sieht nun auch das Publikum ein.



Eine Rentnerin kommt mit einem kleinen Begonien-Topf zu mir und meint:
"Als kleines Dankeschön. Das habt Ihr so schön gemacht. Ich liebe Eure Musik."

Und sowas ist das schönste Lob, was man bekommen kann.
Da können sich noch soviele Leute über die Lautstärke beschweren
(und es war wirklich nicht übermäßig laut!).....,
wenn dann jemand kommt und sich für unsere Musik bedankt,
geht die Waagschale der Empfindungen wieder ganz nach oben.

Hiermit möchte ich mich noch einmal bei allen Gästen und Fans
für die Geschenke und guten Wünsche bedanken.
Ihr habt mir eine große Freude gemacht.


 




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