Nach 4 Stunden ruhiger Fahrt sind wir gut in Wolmirstedt
- das liegt 10 Kilometer von Magdeburg entfernt - angekommen.
Herr
Müller nahm uns freudestrahlend in Empfang.
"Schön, daß Ihr da seid." sagte er in seinem schönsten
mitteldeutschen Dialekt
und drückte uns allen gleich ein Begrüßungs-Bier in
die Hand.
Der
"Katharinensaal", in dem wir heute spielen sollten,
ist ein ehemalige Getreidepeicher und befindet sich direkt in der Schloßdomäne.
Und das Besondere an diesem Saal ist, daß eine der Innenwände
dieser tollen Lokalität aus einem Teil der alten Stadtmauer besteht.
Während
die Jungs und "meine Männer" ans Ausladen und Aufbauen
der Anlage gingen,
habe ich mir erstmal die Umgebung des Schloßdomäne angesehen.
Dazu gehört eine alte Scheune, in der das Wolmirstedter Museum
untergebracht ist,
sowie das Bürgerhaus, Amtsgericht und die alte Schloßkapelle
- alles liebevoll restauriert.
Und auf dem großen, schön gepflasterten ehemaligen Schloßhof
tummeln sich
bronzene Schafe mit dem dazugehörigen Schäfer sowie ein Gerber.
...
Im
nahegelegenen Hotel "Wolmirstedter Hof" ließ ich mir
schon mal
unsere Zimmerschlüssel geben.
Dann
unser Soundcheck. Natürlich war mal wieder ein Kabel kaputt.
Die Bühne hatte leider nur eine recht geringe Tiefe, so daß
wir uns ziemlich
zusammenquetschen mußten.
Rechts von mir stieß ich später immer wieder gegen Eumel´s
Becken,
und links piekte Kalli mich ständig mit seinem Ellenbogen in die
Seite.
Dafür trat ich ihm denn auf seine Effektgeräte. (Das fanden
wir natürlich beide nicht so toll...)
Nachmittags
übermannte uns alle der Hunger.
Das Hotelrestaurant hatte leider noch nicht geöffnet.
Das einzigste Lokal, das wir nach einigem Suchen fanden und das zu dieser
Zeit auf hatte, war ein türkischer Imbiß. Naja...
Aber von den Dönertellern, Pizzen und Hähnchenschnitzel
sind wir jedenfalls satt geworden.
18.00
Uhr - umziehen und ab zum "Katharinensaal".
Die
ersten Gäste waren schon da - alle ganz schick in Schale.
Ob unsere Musik wohl das Richtige für sie sein würde?
Ich hatte da so meine Zweifel...
Kalli
und Böhner stimmten nochmal ihre Gitarren - und dann machten wir
es uns
am extra für uns reservierten Tisch direkt neben der Bühne
bequem.
Nach
einer kurzen Ansprache durch Herrn Müller und dem Wolmirstedter
Bürgermeister
stellten wir uns so gegen 19.30 Uhr vor und spielten unsere ersten 3
Stücke.
Danach machten wir eine etwa 1-stündige Zwangspause, in der gegessen
wurde.
Kalli ließ in der Zeit eine CD mit ruhiger, schöner Oldie-Musik
laufen.
Dann gesellten wir uns zu den hungrigen Gästen an das Super-Bufett.
Richtigen Hunger hatten wir allerdings noch nicht.
Hätten wir bei dem Türken bloß nicht soviel gegessen!
Doch hier gab es so tolle Sachen, daß man einfach zugreifen mußte.
Der Wildschweinbraten zum Beispiel war absolute Spitze...
Dann
ging´s los.... Immer nur 3 oder 4 Stücke - und dann wieder
eine kleine Pause.
Die Gäste wollten sich ja auch mal unterhalten.
Ein paar der Leute kamen schnell in Fahrt und tanzten, was das Zeug
hielt.
Anderen wiederum schien die Musik zu laut zu sein.
(Himmel nochmal... - wir sind doch keine "Mucke-Band"!!!)
Um 22.30 Uhr ein weiteres Highlight:
4 junge Mädels einer Tanzgruppe namens "Face To Face".
Ganz schön gelenkig waren die - und nett anzusehen -
besonders wohl für die männlichen Gäste... ;o))
Danach
waren wir wieder dran.
Wir stellten fest, daß hier irgendwie andere Kriterien herrschten.
Bei uns in Schleswig-Holstein kamen Stücke wie "Cadillac",
"Greensleeves", "Skinny Minny" oder "Mona Lisa"
immer sehr gut an
- während es hier Songs waren, bei denen wir es eigentlich nicht
erwartet hätten -
wie z.B. "When I come home".
Ein Herr kam immer wieder zu uns und wünschte sich was von CCR.
Mit Peter Maffay, den sich eine Dame wünschte, konnten wir allerdings
nicht dienen
- aber Karat´s "Über 7 Brücken mußt Du geh´n"
kam dafür auch prima an.
Je
später der Abend - umso lustiger und unkoplizierter die Gäste.
Der "harte Kern" wollte uns zum Schluß gar nicht mehr
von der Bühne lassen
- da wurden denn aus 3 bis 4 Stücken pro Runde auch mal 6 bis 7.
Und auch uns machte es zunehmend mehr Spaß.
Auch wenn ich am nächsten Tag ein paar blaue Rippen von Kalli´s
Ellenbogen hatte...
- das war es mir auf jeden Fall wert.
Fazit:
Wolmirstedt ist ein wunderhübsches Städtchen mit liebenswürdigen,
zuvorkommenden Menschen.
Als ganz besonders herzlich haben wir Herrn Müller und seine Frau
befunden -
und wir möchten uns vielmals bei den Beiden bedanken.
Für Euch würden wir jederzeit wieder so eine Tour unternehmen,
das könnt Ihr uns glauben!!!