Da
wir unsere Anlage seit letzten Freitag (nach der Peter-Faust-Party)
vorsorglich im Transit gelassen haben, haben Kalli und ich beschlossen,
schon morgens nach St. Peter-Ording zu fahren.
Wir würden uns dann gegen 14 Uhr mit unseren Paddocks-Kollegen dort
treffen.
Gesagt - getan.
Um 9 Uhr machten wir uns auf den Weg
über die Autobahn nach Rendsburg - durch den Kanaltunnel
- auf die B 202 über Friedrichstadt und Tönning nach St. Peter-Ording.
...
Das Wetter war herrlich, die Straßen frei.
Wir ließen uns Zeit beim fahren und genossen die Landschaft...
- flache Wiesen, auf denen Kühe und Schafe grasten, soweit das Auge
reichte.
Um ca. 10.45 Uhr hatten wir St. Peter-Ording erreicht.
Laut Anfahrtsplan hieß es:
rechts in den Strandweg / links halten über den Deich bis zum Yachthafen
der Strandsegler
/ dann links dem Hitzlöperweg bis zur Buhne folgen (Schritttempo!!).
O.k., alles klar.
Vor uns fuhr ein großer Wagen der Müllabfuhr,
der vor uns auch in den Hitzlöperweg einbog und in einem rasanten
Tempo den Weg
(der sich als schmaler Fußgänger-/Radfahrweg entpuppte) entlangfuhr.
Wir im Schneckentempo hinterher... - und wurden von sämtlichen Fußgängern
und Radfahrern böse beschimpft.
Bis Kalli wutentbrannt aus dem Wagen sprang und einem zutiefst
erschrockenen Herrn mit dem Anfahrtsplan vor der Nase herumfuchtelte:
"Meint Ihr, wir fahren zum Spaß hier lang?? Wir müssen
hier durchfahren!!"
"Könnten Sie dem Fahrer des Müllwagens vielleicht sagen,
er möchte langsamer fahren?" stotterte der verängstigte
Mann...
Auf der Buhne angekommen, sahen wir als erstes rechterhand
ein schönes Gebäude der Firma "Gosch/Sylt"
(hey, hier spielen wir doch am Pfingst-Montag!) -
und links befand sich das "Dünen-Hus".
Dieser Bau steht erst seit einem Jahr auf der Erlebnispromenade.
Wir stellten unseren Wagen neben dem Gebäude ab.
Noch war keine Menschenseele zu sehen.
Wir umrundeten das Dünen-Hus und entdeckten die Bühne, die -
fest ins Gebäude integriert - Richtung Wattenmeer ausgerichtet war.
Noch war sie durch verschiebbare Segmentteile verschlossen.
Gegenüber der Bühne befand sich eine stattliche Anzahl Bänke
für die Zuschauer.
Dann
näherte sich ein Auto.
Der sympathische Fahrer stellte sich als Claus Peters vor und zeigte uns
gleich alle Räumlichkeiten, den Backstage-Bereich
(mit Garderobe, Toiletten und Dusche - whow!!) und die Bühne.
Wir luden schon mal unsere Sachen aus und verstauten sie im Inneren.
"Hier könnt Ihr mit dem Auto aber nicht stehenbleiben."
meinte Herr Peters.
Also gut. Den selben Weg wieder zurück.
Diesmal ließen Kalli die Beschimpfungstiraden der Passanten kalt.
Wir suchten uns einen Parkplatz, bummelten ein wenig durch den Ort,
aßen ein leckeres Fischbrötchen uns ließen uns dazu ein
kühles Bier schmecken.
Ich wollte mir gern die etwa 1000 Meter lange Seebrücke ansehen,
was Kalli allerdings nicht so interessierte. Er wollte lieber in der Nähe
der Bühne bleiben.
Also machte ich mich allein auf den Weg.
Der breite Steg führte über von Prielen durchzogene Salzwiesen
und über den langen Strand bis hin zu den imposanten Pfahlbauten.
Meine Digital-Kamera kam gar nicht zum Stillstand.
Es war kurz nach 13 Uhr, als ich wieder am Dünen-Hus ankam.
Ich sah schon von weitem, daß die Bühne nun auf war. Davor
stand unser Transit.
Großes Begrüßungs-Hallo! Widdi und Ute waren auch mit.
„Na,
ob es heute voll wird? Ich bezweifle es…“ meinte Henner skeptisch.
„Wir haben noch keine Saison. Und heute ist Montag.“ fiel
Böhner in Henner´s Kerbe.
„Wir entwickeln uns langsam zur Kur-Band.“ gab Eumel seinen
Senf dazu.
Um
14.30 Uhr waren wir schon mit dem Aufbauen fertig. Prima.
Wir gingen zu „Gosch“ und genehmigten uns ein Bierchen.
Die Sonne strahlte vom wolkenlosen Himmel.
Kalli
und ich machten uns vor den anderen auf den Rückweg.
Wir mussten uns noch umziehen.
Und wer kam uns kurz vor der Bühne entgegen…? Michel und Margret!!!
Die Beiden sind extra unseretwegen aus Brickeln angereist.
Wir haben uns sehr über ihr Erscheinen gefreut.
16 Uhr.
Wir fangen an.
Die Sonne bahnt sich langsam einen Weg in unsere Gesichter. Sie blendet.
Aber wir sehen trotzdem, wie die Plätze gegenüber der Bühne
sich zusehends füllen. Donnerwetter!
Das
Publikum applaudiert begeistert nach jedem Stück.
Margret und Michel sitzen vorn in der 2. Reihe und machen eifrig mit.
„Wer hätte das gedacht?“ meint der pessimistische Henner
in der Pause zu mir.
...
Die
Wasserflaschen, die jeder von uns auf der Bühne stehen hat,
sind schon ganz warm geworden.
Meine Brille rutscht mir fast von der Nase, so schweißnaß
ist mein Gesicht.
Kalli sucht schon wieder sein Handtuch, das immer wieder von der Box gleitet.
Das Blinzeln gegen die Sonne strengt unheimlich an.
Aber es macht höllisch Spaß…
(„Das hat man Euch angesehen.“ sagten Widdi und Ute später,
als wir klatschnaß von der Bühne gingen.)
Die
Zahl des Publikums hatte sich noch um etliche musikliebende Menschen erhöht,
die inzwischen sogar auf dem Deich standen. Und alle machten mit.
Nach „Skinny Minny“ bat ich die Leute, doch noch einmal in
die Hände zu klatschen
– und als Kalli erneut das Intro spielte, machten alle „klatsch-klatsch-klatsch“
– und klick! – das Bild war im Kasten.
„Und morgen könnt Ihr Euch alle im Internet bewundern.“
sagte ich. Alles lachte.
Dieses
Konzert…. nein, der gesamte Tag, würde ich sagen….
war wieder einmal phantastisch - ganz so, wie wir es lieben.
Und wir hoffen, dass wir auch im nächsten Jahr wieder die Gelegenheit
bekommen werden,
hier auf dieser großartigen Bühne vor so einem grandiosen Publikum
zu spielen.
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