...MO - 01.06.2009, St. Peter-Ording, Oldie-Festival
 
 

Pfingstmontag.
Gut gelaunt packten die Paddocks bei strahlend schönem Wetter erst die Verstärker,
das Schlagzeug und die übrigen Instrumente ein, verfrachteten ihre Frauen in die Autos
- und ab ging´s wieder nach St. Peter-Ording.

12.30 Uhr, St. Peter-Ording. Parkplatzsuche.
Das stellte sich als nicht so einfach heraus. Unser Parkplatz vom letzten Montag
war gerammelt voll.
Nach einigem Hin und Her und Rundherumfahren (das ist ja was für Kalli...)
entschlossen wir uns für ein etwas weiter entferntes Parkdeck,
auf dem noch einige Plätze frei waren.
Später wollte Kalli dann zu "unserem" Parkplatz - wo man nach 20 Uhr nichts mehr bezahlen braucht - überwechseln, damit die Gebühren nicht ins Unermeßliche steigen.

Unser erstes Ziel war natürlich die Bühne.
Mehrere Beköstigungszelte standen auf dem freien Platz vor "Gosch" - und in der Mitte dazwischen jede Menge Tische, Bänke und Sonnenschirme.



Am vorderen Ende - Richtung Wasser offen - die Bühne: ein ca. 4m x 4m großes Zelt,
in dem jetzt gerade das Trio "Westwindmusik" ihr Repertoire zum Besten gab.



Naja, das wird dann wohl recht eng werden nachher.....

13.30 Uhr - Essen in der Pizzeria "Rialto".
Die Frauen hatten vorsorglich bereits letzten Montag für heute einen
Tisch reservieren lassen. Das Essen war schmackhaft - und wir ließen es uns gut gehen.

Danach wieder zur Bühne.
Inzwischen waren auch unsere ersten Kollegen von der Kieler Band "Remember",
die vor uns spielen würden, eingetroffen.

Ich entschloß mich wieder für einen Spaziergang über die Seebrücke bis ganz
hinunter ans Wasser. Die "Paddocks"-Frauen wollten lieber im Ort bummeln gehen.
O.k.. Also machte ich mich wieder allein auf den Weg.



Dieser breite Strand von St. Peter-Ording ist der Wahnsinn.
In der Ferne waren Strandsegler und jede Menge Drachen zu sehen.
Ich habe es diesmal tatsächlich bis ans Wasser geschafft.

...

Wieder zurück, stellte ich fest, daß Eumel´s Schlagzeug bereits auf der Bühne stand.
Wieso denn das???
Da die P.A. von der "Holst Veranstaltungstechnik" gestellt wurde,
hatten unsere "Remember"-Kollegen angenommen, daß das auch für das Drum-Set gilt.
Naja.... und nun standen sie da und wären aufgeschmissen gewesen,
wenn Eumel sich nicht bereiterklärt hätte, seine "Schießbude" aufzubauen.

Kurz nach 16 Uhr fing "Remember" mit ihrer Darbietung an.
Es war inzwischen ganz schön voll.
Wir setzten uns etwas abseits auf eine Bank und genossen den Sonnenschein.



Kalli machte sich nach ´ner Weile auf den Weg, um unser Auto "umzuparken".
"Ich habe den Parkschein unter die Papiere in der Ablage gelegt."
Das hatte ich vergessen ihm zu sagen. Zum Glück gibt es ja Handys.
Henner, Eumel und Böhner machten sich nochmal mit ihren Frauen auf den Weg in den Ort.
Ich wartete auf Kalli.

Dann kam er. "Weißt Du, was ich bezahlen sollte? 135,- Euro!!!"
sagte er und grinste mich frech an. Was???
Er hatte tatsächlich den Parkschein vom letzten Montag (den wir nicht mehr brauchten,
weil wir vom Touristservice eine Sonderkarte erhalten hatten,
mit der wir gratis vom Parkplatz fahren konnten) in den Automaten gesteckt - denn auch dieser Parkschein lag noch unter den Papieren in der Ablage.
Mit der richtigen Karte haben wir für 5 Stunden "nur" 10,- Euro bezahlt.
Über diese Episode haben wir und die anderen noch lange gelacht.

Um 19 Uhr beendete "Remember" unter großem Applaus ihr Konzert
und wir konnten auf die Bühne.



Mit Hilfe von "Holzi", dem sympathischen, lustigen Veranstaltungstechniker,
waren wir schnell mit der Verkabelung und dem Soundcheck durch.
Alle waren wir schon umgezogen, nur Kalli noch nicht... Schnell... schnell...
Es war wieder recht warm und die Sonne blendete.

19.45 Uhr - wir legen los.
Klaus Härtel von "Remember" steht vor der Bühne und hebt den Daumen.
Optimaler Sound.
Kalli´s Stimme ist leicht beschlagen.
Kommt das von der guten Nordseeluft?

Erste Pause.
Ein Herr mit einer Kamera um den Hals kommt auf mich zu.
"Ich bin Bernd," sagt er freundlich, "der, der in Euer Gästebuch geschrieben hat.
Ich wollte Euch unbedingt nochmal hören, bevor ich wieder nach Lüdenscheid fahre."
Das finde ich sehr nett. Ich bitte ihn, mir die Fotos, die er von uns macht, zu schicken.
Das wird er auch sicher tun.

Nach 5 Minuten steht Kalli schon wieder auf der Bühne.
Eigentlich wollte ich mir noch eine Bratwurst holen...

2. Runde.
Die Sonne verschwindet langsam von der Bühne.
Und auch unsere Kieler "Remember"-Kollegen verabschieden sich von uns.
Wir machen weiter. Kalli wird langsam heiser.
"Holzi" bringt Kalli einen Pfefferminztee. Das tut seiner Stimme gut.
Danke, Holzi.

Jetzt kommt "Ecstasy", eigentlich eins von Kalli´s Lieblingsstücken.
"Ich kann das heute nicht singen." raunt er mir zu.
Einige Leute aus dem Publikum haben das mitbekommen...
"Oooooch!!" rufen sie und Kalli meint: "Naja, ich kann es ja mal versuchen..." Applaus!!!
Und es klappt auch ganz gut. Noch mehr Applaus!!!

In der 2. Pause spricht mich eine nette Dame mittleren Alters an,
als ich gerade mit einem Fischbrötchen in der Hand Richtung Bühne gehe.
"Ihr macht hervorragende Musik," sagt sie,
"ich habe Euch letzten Montag am "Dünen-Hus" gesehen.
Hier bei "Gosch" ist nun seit 3 Tagen was los.
Aber die anderen Bands haben mich nicht interessiert. Ich wollte Euch sehen."

Ein tolles Kompliment. Aber es kommt noch besser:
"So einen Gitarristen wie Kalli habe ich noch nie erlebt.
Mit seiner Gitarre lebt er sich selbst."
Das ist es!!! Das habe ich bisher eigentlich nie bewußt registriert.
Ich habe es einfach hingenommen. Aber es stimmt:
Kalli spielt sich!
Es ist schon großartig, wie seine Finger flüssig und leicht über den Gitarrenhals wirbeln,
und er dem Instrument dabei die schönsten Harmonien entlockt.
Wenn man das hört und sieht, geht einem das Herz auf.
Ich bin stolz auf Dich, Kalli!

3. und letzte Runde.
Es ist inzwischen dunkel geworden - und ein kalter Wind kommt auf.
Auf der Bühne ist es noch einigermaßen geschützt.
"Sweet little Sixteen" krächst Kalli mit seiner heiseren Stimme noch ganz gut.
Mehrere Paar tanzen. "Seid Ihr noch gut drauf?" "Jaaaa!!!!" Prima.
"Es geht mir gut" - gesungen von Böhner. Es wird ordentlich mitgegrölt.



Wir kommen zum Ende. "Johnny B. Goode".....Applaus!!!.... Tschüß!!...
"Ach, bitte noch ein Stück!" Eine Dame steht vor der Bühne. O.k..
"Wonderful tonight" - ein langsames von Eric Clapton.
Danach ist Schluß. Inzwischen ist es richtig kalt.

Die Dame von eben steht mit Ihrer Begleitung vor der Bühne.
"Wir haben Euch schon in Kiel in der "Halle 400" gesehen."
"Ich kann mich noch so gut an Sie erinnern, weil sie so ein sympathisches Lachen haben.
Sie müssen eine ganz nette Frau sein, oder?" sagt doch der Herr zu mir.
"Tja," meine ich, "da müssen Sie meinen Mann fragen."

Es war wieder ein toller Abend.
Ein ganz herzliches Dankeschön an "Holzi",
ohne den der Sound sicher nicht so gut gewesen wäre.
Vielleicht sehen wir ihn ja mal wieder.

Auf der Rückfahrt nach Kiel verriet Kalli mir,
daß ein Herr - ein Holländer - in der letzten Pause zu ihm gekommen ist und gesagt hat,
daß er das Stück "Venus" (damals gesungen von der holländischen Band "Shocking Blue") seitdem nie wieder so gut gespielt und gesungen gehört hat, wie heute von uns.

Und wenn solche Huldigungen ernst gemeint sind, hören wir sie natürlich gern.
Ich denke, daß das Publikum auch heute wieder mit uns zufrieden war.
Und wir freuen uns schon jetzt darauf, wenn es im nächsten Jahr evtl. wieder heißt:
ab nach St. Peter-Ording!






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