Na, das war
was, kann ich Euch sagen. Adrenalin pur!
Ich muß jetzt erstmal im Kopf sortieren, was da gestern Abend
eigentlich abgegangen ist...
Aber immer der Reihe nach...
Die Sommerbühne
in Schönberg - Kalifornien liegt direkt am großen Parkplatz
halb versteckt hinter dem sechseckigen (oder ist es achteckig?) Gebäude
der Kurverwaltung.
Ein schön gepflasterter Flecken zu ebener Erde mit großem,
schrägen Dach,
das aussieht wie eine Plane, dient jetzt noch 2 Angestellten als Parkplatz
für ihre Autos.
Mein Kreislauf
spielt heute nicht so recht mit.
Wahrscheinlich hatte ich in den letzten Tagen zu wenig Schlaf.
Ich setze mich an einen der Tische in den Schatten,
während die beiden Wagen weggefahren werden.
Christina
Scheu von der Gemeinde Schönberg begrüßt uns herzlich.
"Wollt Ihr was trinken? Cola? Sprite? Fante? Wasser? Ich hab´
alles kaltgestellt."
Das können wir gut ab.
Meine Paddocks-Männer
und die Jungs bauen die Anlage auf. Ich bleib lieber noch sitzen.
"Du mußt einen Pikkolo trinken," meint Christina, "das
hilft." Jetzt Sekt? Ich weiß nicht so recht.
Aber ich befolge den gutgemeinten Rat.
Und dann
kommt Addi um die Ecke. Habe ich schon mal über Addi berichtet?
Addi ist Klaus Bunsen´s "Adjutant" - sein Helfer bei
jeder Gelegenheit....
kurzsichtig... redefreudig... aber überaus liebenswürdig.
"Als ich gehört habe, daß Ihr hier spielt, mußte
ich einfach kommen." sagt er.
Er hat tatsächlich die 25 km von Kiel bis hierher mit dem Fahrrad
zurückgelegt.
Beim Soundcheck
klappt alles hervorragend -
auch mit nur einem Subwoofer (siehe Tourtagebuch vom 26.07.2010).
Wir zweifeln
noch etwas daran, daß es heute voll wird.
Die Bühne und der Platz sind zwar schön, aber doch etwas abgelegen,
wie es scheint.
Doch wir hatten uns gründlich geirrt, wie wir kurz darauf feststellen
konnten...
Noch während
Christina mit Hilfe unserer beiden Jungs Bänke und Tische vor der
Bühne aufbauen, kommen die ersten Gäste.
Und was soll ich Euch sagen.... als wir um 19.30 Uhr anfangen, ist es
rappelvoll.
Vom ersten
Stück an will der Applaus kein Ende nehmen.
Der Sound ist aber auch optimal, versichern uns später auch Widdi
und Eumel´s Ute.
Die Instrumente klingen unheimlich gut - und die Stimmen auch.
Es kommen
immer mehr Leute.
So viele Bekannte auf einem Haufen haben wir selten gesehen.
Inzwischen ist der RockaBeat-Verein mit Gabi und Udo da,
auch Burkhard und Hannelore (weiterhin auf die Krücken angewiesen),
Wiebke und Ernst Masuch,
Peter Faust mit seiner Gila, Norbert Brandenburg und Frau, Hans-Georg
Bresa (selbst Musiker),
Georg Liebecke (alter "Padog" aus den frühen 60ern),
Karin und Manfred Engels (die Beiden sind extra aus Süsel angereist.
Was für eine Freude!!!),
Helga und Fred Gast, Peter Majer,
Hermann (ein alter Bekannter Kalli´s) mit Anhang,
Reiner Kaireit (Räucherei),
Jutta Kohl, Adrian und Frau, ebenso sein Zwillingsbruder,
dann Monika und Peter Peise,
Dr. Gernot Sturm (unser Steuerberater),
Roswitha und Foxi,
Gundela und Peter Stender samt Tochter und Schwiegersohn,
Gila und Wolfgang Stahl (Wolfgang ist auch ein ehemaliger "Paddock".
Es ist Ewigkeiten her, daß wir ihn gesehen haben...),
Hauke Muhs (unser Mischer vom letzten Samstag).....
ich habe bestimmt noch die Hälfte vergessen... seid mir bitte nicht
böse.
...
...
...
In der ersten
Pause schaffe ich es nicht einmal, alle Freunde zu begrüßen,
da ruft Kalli mich schon wieder auf die Bühne.
"Hang
on Sloopy" - Böhner ist richtig gut drauf...
"Greensleeves" - Kalli´s Gitarren-Solo im Balalaika-Stil
wird richtig beklatscht...
"Skinny Minny" - alles macht mit. Die Arme fliegen regelrecht
in die Höhe...
"Wooly Bully" - ordentliches Gejohle... die Stimmung ist super.
In der nächsten
Pause kommt Christina zu uns. "Ihr seid grandios." sagt sie.
Und von Hannelore kommt der Kommentar: "Ihr werdet immer besser."
Es ist irre
- aber soviele Menschen haben wir selten bei einem unserer Konzerte
gehabt.
Und alle sind begeistert... - uns eingenommen.
Und weiter
geht´s. Unsere Pausen halten wir ziemlich kurz.
"Let´s Twist again" - das Chubby Checker-Stück
fährt immer noch vielen Leuten in die Beine...
"That´s alright Mama" von Elvis - alles jubelt...
"Somebody help me" - ein echter Klassiker, der regelrecht
auf Böhner zugeschnitten ist.
Wir schwitzen wie die Bullen.
Kalli´s Haare sind ganz naß. Und auch mein Gesicht glänzt
fürchterlich.
So auf die Schnelle finde ich mein Handtuch nicht...
Meinem Kreislauf bekommt das anscheinend alles sehr gut. Ich habe keinerlei
Probleme mehr...
Nächste
Pause.
Henner sitzt ganz erschüttert hinter seinem Verstärker auf
der Bühne
und schüttelt immer wieder den Kopf. „Sowas Tolles….
das ist einfach nur geil….“ sagt er.
Unsere letzte
Runde.
Wildes Gepfeife, als ich das bekanntgebe.
„Hold tight“, „Call me the breeze“, „Satisfaction“…..
die ganzen Hammerstücke.
Neben der Bühne wird ordentlich getanzt.
“Mona Lisa”, “Ecstasy”…..
Auf besonderen Wunsch von mir: „California Blue“.
Kalli stöhnt: „Muß das wirklich sein? Aber nur, wenn
ich nachher einen Jägermeister bekomme!“
Feuerzeuge flammen auf… es wird geschunkelt… rasender Applaus…
“Es geht mir gut”….. – und dann ist fast schon
Ende.
„Johnny B. Goode“ und „Wonderful tonight“…..
Licht aus. Das war´s. Gepfeife und Zugabe-Rufe, die gar nicht
aufhören woollen.
Christina kommt an die Bühne.
„Könnt Ihr noch bis 23 Uhr weitermachen?
Dann geht es schon wegen der Anwohner nicht länger.“
Eumel findet den Bühnenlicht-Schalter nicht.
Die anderen haben ihre Gitarren schon wieder umgehängt. Das Licht
flammt auf.
Da sind wir wieder!!! Begeisterung pur!!!
„Sweet little Sixteen“, „La Bamba“, “Shakin´
all over”, “Handle with care”…..
Und dann ist wirklich und absolut Schluß.
Das Publikum versteht es und zerstreut sich langsam.
Von überall sehen wir erhobene Daumen und „Toll!“-
und „Klasse!“-Rufe.
Während ich einen Mikro-Ständer zusammenklappe,
kommt eine Dame, die ich nicht kenne, zu mir und sagt:
„Wir haben uns seit Wochen auf dieses Konzert gefreut –
und sind nicht enttäuscht worden.
Ihr ward einfach genial!“ Huuuuh…. da schmilzt das Herz….
Christina
ist vollkommen aus dem Häuschen.
„Soviele Menschen! Die standen ja sogar noch hinten auf dem Parkplatz!
Und am Bierstand gab es keine Getränke mehr! Wer hätte auch
gedacht, dass es so voll wird…?! Selbstverständlich seid
Ihr auch im nächsten Jahr wieder mit dabei!“
Und einer ihrer Kollegen meint:
„Das war in diesem Jahr das bisher beste Konzert auf der Sommerbühne.
Ich glaube, von diesem tollen Abend werden wir
noch lange zehren.