Habt
Ihr schon mal einen 3 m langen Sandtigerhai aus unmittelbarer Nähe
gesehen?
Oder
vielleicht einen Kakadu-Schaukelfisch - oder einen Weißflecken-Kugelfisch?
Nein? Aber wir!
Wir waren nämlich im Fehmarner
Meereszentrum, Deutschlands größtem tropischen Aquarium.
Kalli
und ich sind rechtzeitig losgefahren,
um vor unserem Konzert mal
wieder einen Blick in diese einmalige Institution zu werfen.
Es ist
einfach phantastisch, was man da alles an wunderbaren – z.T. sehr
skurrilen –
Meereslebewesen zu sehen bekommt...
Anschließend
haben wir uns auf den Weg zum Burger Marktplatz gemacht.
Es war sehr
schwierig einen Parkplatz zu finden. Die Stadtmitte war brechend
voll.
Auf dem Marktplatz war der mittwöchliche Wochenmarkt noch in
vollem Gange.
Wir
setzten uns vor ein italienisches Restaurant,
bestellten uns ein Bier
und beobachteten die vorbeilaufenden Passanten.
Von
einer Bühne war übrigens noch keine Spur zu sehen.
Ab
14 Uhr begannen die Wochenmaktleute langsam ihre Stände abzubauen.
Ein Betreiber mit Pflanzen und Blumen ließ sich besonders viel Zeit.
Wir
bummelten über den Platz und setzten uns dann auf eine Bank.
Von
hier aus konnten wir das Geschehen rundherum gut überblicken.
Gegen
15.15 Uhr kamen Böhner und und seine Gitti.
Links
neben dem „Bühnenplatz“ wurde indessen schon am Aufbau
eines
Getränkestandes gearbeitet.
Um
15.45 Uhr waren wir vollzählig. Von einer Bühne immer noch keine
Spur.
Na,
so langsam wird es aber Zeit...
Wie
wir erfuhren, sollte bereits ab 17 Uhr vor unserer Bühne
eine Gruppe
russischer Kinder das Publikum mit Tänzen aus ihrer Heimat
unterhalten.
Um
16.30 Uhr kam endlich ein Lastwagen mit allerlei Gerätschaften,
Brettern usw. auf den Marktplatz gefahren.
Dann
wurde ein großes Partyzelt abgeladen und aufgebaut....
Wo
war die schöne, große Bühne, die wir sonst hier hatten?
Irgendetwas war da wohl gründlich schiefgelaufen.
Das
Zelt war schnell aufgebaut.
Dann die Frage der Männer: „Könnt Ihr
Eure Anlage nicht auf den Boden stellen?
Die Bretter sind für die
Mädchen, die hier tanzen sollen.“
Das ist doch wohl nicht zu
fassen! Kalli schwoll der Kamm.... - er wurde ganz rot im Gesicht....
Was denken die sich denn? Wir können doch unsere Anlage nicht
auf
das holperige Kopfsteinpflaster stellen!!!
Das Schlagzeug... die
Verstärker und Boxen... die ganzen Ständer....
ja, sind die denn
nicht ganz bei Trost??? „So bau ich gar nicht erst auf!“ brüllt
Kalli.
Und dann geht es plötzlich.
Die Bretter werden abgeladen und
schön säuberlich in das Zelt gelegt....
Säuberlich?
Die Bohlen sind ganz schön dreckig. Alles voller Heu und Erde...
„Die
kommen wohl geradewegs aus dem Kuhstall?“ meint Eumel mit einem schiefen Grinsen.
Später erfuhren wir, daß eben diese Bodenbretter zuletzt bei einem
anderen Konzert benutzt wurden.
Und da hat es dermaßen stark
geregnet, daß Heu und Stroh daraufgestreut wurde,
um die Nässe
aufzusaugen.
Um
17 Uhr können wir endlich mit dem Aufbau der Anlage beginnen.
Die
Tanzgruppe wartet auch schon auf ihren Einsatz.
Irgendwie haben die
Leute es noch geschafft, weitere Bretter zu besorgen
und vor der
Bühne zu verlegen.
Ohne
daß wir einen richtigen Soundcheck gemacht haben,
fangen die Mädchen
um 18 Uhr zu tanzen an – mit 1 Stunde Verspätung.
Naja, es wird
nachher auch so klappen....
Wir
begrüßen Bernd und Anne. Es ist schön, die Beiden mal
wiederzusehen.
Und Herr Stahnke wird begrüßt... auch meine Schwester und ihr Mann, die hier in Burg leben.
Wir
gehen erstmal was essen.
Gegen
19.30 Uhr können wir endlich anfangen.
Das
1. Stück ist „Move it...“ von Cliff Richard – gesungen von
Kalli.
Etwas
stimmt mit der Monitoranlage nicht. Kalli ist kaum zu hören.
Das
kommt davon, wenn man keinen Soundcheck macht. Sind die Boxen
überhaupt an?
Doch,
sind sie...
„Who´ll
stop the rain...“ - dann „Cadillac...“
Das
singt Böhner. Ich habe auch einen kurzen Gesangspart in dem Stück.
Ich
höre mich nicht! Auch Böhner ist sehr leise...
Kalli
dreht die Monitore voll auf. Es fängt an zu pfeifen... Volumen etwas
zurück...
„Geht
es nun?“ Naja, etwas besser – aber noch nicht optimal...
Wir
ziehen die Runde durch.
Da
sehen wir plötzlich Bernd und Simone unter den Zuschauern.
Sie
winken uns lachend zu. Bernd macht irgendwelche Zeichen mit Armen und
Händen.
Wir verstehen ihn nicht. Wir müssen uns auf die Stücke
konzentrieren.
In
der Pause gehen wir zu ihnen.
„Böhner
und Ute sind zu leise,“ sagt Bernd zu Kalli.
Das kann doch nicht
sein!
„Macht mich bloß nicht verrückt!“ Kalli ist mit seinen
Nerven am Ende.
Was
ist das nur? Hat die Anlage in Süssau doch was abgekriegt?
Aber das
ist doch schon über 2 Wochen her...
„Dein
neuer Verstärker ist super!“ Henner gesellt sich zu uns.
Kalli´s
Gesicht hellt sich schlagartig auf.
„Die Gitarre klingt so satt und
klar – einfach phantastisch!“ Das ist Balsam auf Kalli´s
Seele.
Mit
frischem Mut gehen wir in die nächste Runde - und dann in die letzte.
Ich
habe mich inzwischen mit dem Mich-nicht-hören-können-Problem
abgefunden.
Das
Publikum ist begeistert.
In den Pausen sind wir wieder mehrfach auf
unsere Musik angesprochen worden.
„Wann seid Ihr das nächste Mal
hier?“ - „Könnt Ihr nochmal „The last time“ spielen?“
-
„Ihr macht so tolle Musik!“
Wir
sind zufrieden, wenn das Publikum zufrieden ist.
Und so ist es
natürlich auch diesmal wieder.
Bei
den letzten 3 Stücken („Tougher than the rest...“, „California
Blue...“ und „Wonderful tonight...“)
wird uns vom Veranstalter
nahegelegt, die Lautstärke etwas zu drosseln,
weil wir bereits die
22 Uhr-Grenze überschritten haben.
Das machen wir natürlich.
Und das Publikum ist auch recht einsichtig,
als wir dann zum Schluß kommen.
Beim
Abbauen stellen wir dann fest, daß ein Monitorkabel falsch gesteckt
war.
Daher das Desaster mit den Boxen.
Da sieht man mal wieder, wie wichtig doch so ein Soundcheck ist.
Beim nächsten Konzert werden
wir sicher nicht darauf verzichten.
----------------------------------------------------------------------------------------------------
Lieber Bernd, lieber Herr Stahnke,
ich möchte mich - auch im Namen der PADDOCKS - ganz herzlich bei Euch
und dem Bürger- und Verkehrsverein bedanken.
Jedesmal, wenn wir bei Euch in Burg spielen, fühlen wir uns irgendwie "zu Hause".
Ihr seid immer darauf bedacht, uns den Aufenthalt bei Euch so angenehm wie möglich zu machen.
Das rechnen wir Euch hoch an. Das ist längst nicht bei allen Veranstaltern so.
Und das Fehmaraner Publikum tut sein Übriges dazu.
Es macht einfach Spaß bei Euch zu spielen.
|